Schon schließen rasselnd Schank für Schank, Die Steige liegen leer; Die Bogenlampen nur drehn blank Die großen Bälle her. Aus Wand und Nischen flutet blind Des Tags verhaltne Glut; Wer noch ein Wirtshaus offen find't, Der trifft fürwahr es gut. Der Standuhr schwarzer Zeiger frißt Gelassen an der Zeit; Die Süße der Akazien ist Nun nichts als Bitterkeit. Aus dem Verputz der Mauern rinnt aufs Pflaster ekle Brut; wer jetzt noch eine Hure find't, Der trifft fürwahr es gut. Der untre Saum der Nacht verbleicht, Die Weichen klicken leer; Vom Bahnhof aus den Rutschen streicht Der Staubwind beizend her. In ihren blassen Höhlen sind Die Fenster ausgeruht; Wer jetzt noch seinen Schlummer find't, Der trifft fürwahr es gut.
Lieder aus der unteren Schenke
by Peter Zwetkoff (1925 - 2012)
2. Wer noch ein Wirtshaus offen find´t  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Theodor Kramer (1897 - 1958)
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]3. Spätherbst in der unteren Schenke  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Aus den Gruben in der Senke Streichen faule Schwaden her, Machen in der untern Schenke Gast und Wirt das Herz nun schwer. Ried und Gras verklebt es eisig Tief gefriert der lehmige Grund, Um die Hütte steht das Reisig Schwarz gestapelt Bund bei Bund. Ausgetan sind rings die Rüben Und die Senke liegt im Trüben Und die Glut lischt aus im Schlacht: Kleine Schenke, gute Nacht! Und die Rübenzupfer halten Laut beim Lauch einander frei, Eh sie ihren Fellsack falten Für die schöne Slowakei. Ungebleichten von der Treber Schlürft der Brenner ohne Halt, Eh er tief bis in den Feber Seinen Riemen enger schnallt. Dösen nun für viele Stunden Hinterm Öfchen mag der Wirt, Ehe sich von seinen Kunden Einer in den Schank verirrt. Mag durch Kreide, fein gemahlen, Die verschmutzeten Karten ziehn. Und er summt, schwingt er den kahlen Kopf beim Branntwein her und hin.
Authorship:
- by Theodor Kramer (1897 - 1958)
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]Total word count: 264