So einer hat kein Zweigespann, Der geh' zu Fusse stolz, Und wer aus Gold nicht trinken kann, Der trink' aus Thon und Holz. Ein Ritter bin ich freilich nicht, Hab' weder Hof noch Geld; Mein Erbgut ist das Himmelslicht, Dazu die weite Welt. Und wäre Gold und Silber mein, Karfunkel und Topas, So trügst du nicht am Fingerlein Den Ring mit buntem Glas. Doch funkelt in der Sonnengluth Wie Diamant der Ring, Und küssen kann ich grad so gut Als wie ein Edeling.
Sechs Spielmannslieder von Baumbach
by Oscar Niemann (1860 - 1893)
1. Fröhliche Armuth  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Fröhliche Armuth", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: A. G. Liebeskind, 1883, page 23. Note: the Hofmeister Monatsberichte catalog for October 1898 erroneously lists Heinrich Schrader as having set this to music instead of Hermann Schramke.
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
2. Ach, wie kühle  [sung text not yet checked]
Lauter rauschte der Wiesenbach, Spürend ging ich dem Rauschen nach, Kam an eine Mühle. An dem Thor hart an der Wand Bank und Tisch im Schatten stand. Ach wie war's da kühle, Ja kühle! Gott zum Gruss, Frau Müllerin! Wisset, dass ich durstig bin Von des Tages Schwüle. Und sie ging und kam und trug Rothen Wein im ird'nen Krug. Ach wie war der kühle, Ja kühle! Lächelnd sah sie dem Trinker zu. -- Milde Frau, ach wüsstest du, Was ich dankbar fühle. Als ich meinen Hut gerückt, Nichts ihr in die Hand gedrückt, Ach wie ward sie kühle, Ja kühle!
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Ach wie kühle!", appears in Spielmannslieder, first published 1883
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, page 20.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Gute Nacht  [sung text not yet checked]
Mutter Nacht im Mantel grau Kommt zu Berg gestiegen, Gras und Blumen trinken Thau, Nächt'ge Vögel fliegen, Silbersternlein wandeln sacht. Gute Nacht! Was da flieht den Sonnenschein, Wandelt jetzt im Walde. Ruhig schläft der Senne ein An des Berges Halde. Salige Fräulein haben Acht. Gute Nacht! Was euch kümmert, was euch plagt, Lasst es thalwärts fahren. So ihr Glück im Herzen tragt, Sollt ihr's weislich sparen, Bis die Sonne wieder lacht. Gute Nacht!
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Gute Nacht", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, page 42.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Schlehenblüthe  [sung text not yet checked]
Blühender Schleh, blühender Schleh, Schimmerst an Hecken und Rainen; Leg' ich mich nieder in Gras und in Klee, Möchte recht bitterlich weinen. Blühender Schleh, blühender Schleh, Mahnst mich an bräutliches Linnen. Wenn ich im Arme des Andern sie seh', Mein' ich, ich komme von Sinnen. Blühender Schleh, blühender Schleh, Wahr' dich vor Kälte und Wetter! Mir hat die Blüthen getödtet der Schnee, Sturmwind pfeift durch die Blätter.
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Schlehenblüthe", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, page 72.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Vorbei, vorbei  [sung text not yet checked]
Ich habe geträumt bis Morgens fruh Den schönsten Traum; mein Traum warst du. Ich durfte im Traum dein Stirnlein küssen; Am Morgen habe ich weinen müssen. Ich habe geklopft des Morgens fruh An deine Thüre; sie blieb nicht zu. Du bist nicht besser als alle andern. Vorbei, vorbei! Muss wieder wandern.
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Vorbei, vorbei", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , "'Tis past, 'tis past", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Note for the first line of both stanzas: Baumbach omitted the Umlaut on "früh" for the sake of the rhyme.
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, page 45.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Irrung  [sung text not yet checked]
Meine Sonne wurdest du, Ich ward ein Planete, Der sich ohne Rast und Ruh Um die Sonne drehte. Einmal blieb ich sonnenfern Vierundzwanzig Stunden. Mittlerweile war mein Stern Ohne Spur verschwunden. Und von meinem Augenpaar Schuppe fiel auf Schuppe. Meine Lebenssonne war Nichts als eine Schnuppe.
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Irrung", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Error", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, page 16.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]