Grabe, Spaden, grabe! Alles, was ich habe, Dank' ich, Spaden, dir! Reich' und arme Leute Werden meine Beute, Kommen einst zu mir! Weiland groß und edel, Nickte dieser Schädel Keinem Grusse Dank! Dieses Beingerippe Ohne Wang' und Lippe Hatte Gold und Rang. Jener Kopf mit Haaren War vor wenig Jahren Schön, wie Engel sind! Tausend junge Fentchen Leckten ihm das Händchen, Gafften sich halb blind! Grabe, Spaden, grabe! Alles, was ich habe, Dank' ich, Spaden, dir! Reich' und arme Leute Werden meine Beute, Kommen einst zu mir!
Neue Lieder-Melodien
by Carl Philipp Emanuel Bach (1714 - 1788)
1. Totengräberlied  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776), "Todtengräberlied", written 1775, first published 1777
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Doodgraverslied", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Grave-digger's song", copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "Dig! And, Spade, keep diggin'!", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Ludewig Heinrich Christoph Hölty. Besorgt durch seine Freunde Friederich Leopold Grafen zu Stolberg und Johann Heinrich Voß. Hamburg, bei Carl Ernst Bohn. 1783, pages 44-45, with Poetische Blumenlese für das Jahr 1777. Herausgegeben von Joh. Heinr. Voß. Hamburg, bey Carl Ernst Bohn, pages 60-61, and with Ludwig Christoph Heinrich Hölty's Sämtliche Werke kritisch und chronologisch herausgegeben von Wilhelm Michael, Erster Band, Weimar, Gesellschaft der Bibliophilen, 1914, page 195.
Note: Modern spelling would change "Spaden" to "Spaten" (line 1-1) and "Fentchen" to "Fäntchen" (line 3-4)
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
2. Lied der Schnitterinnen  [sung text checked 1 time]
Singend gehn wir, fröhlich singend unser bestes Hirtenlied! Zu der Arbeit gehn wir springend, dass uns hört, wer uns nicht sieht. Singend gehn wir zum Getümmel, zu den Herden gehen wir. Singend gehn wir; unterm Himmel ist kein Volk so froh wie wir.
Authorship:
- by Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719 - 1803)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Nonnelied  [sung text checked 1 time]
’S ist kein verdrießlicher Lebe, als in das Klösterli gehe. Man muss darinne verbliebe, muss alle Schätzli miede. O Liebe, was hab ich getan! O Liebe, was hab ich getan! Dort kömmet mie Vater und Mutter, im Klösterli finde sie mich; habn alle hübsche Kleidli an; weder ich muss in dem Küttli stahn. O Liebe, was hab ich getan! O Liebe, was hab ich getan! Wenn ich in die Kirche gehe, sing ich die Vesper alleine; wenn ich das Gloriabäteli sing, liegt mir mie Schätzli nur im Sinn. O Liebe, was hab ich getan! O Liebe, was hab ich getan! Wenn ich dann zu Tischli gehe, steht mir das Tischli alleine. Ich esse das Fleisch und trinke den Wie und denke, o Schätzli, wärst du dabie! O Liebe, was hab ich getan! O Liebe, was hab ich getan! Wenn ich denn auch schlafe gehe, steht mir das Bettli alleine; ich liege darin, dass Gott erbarm, und denke dich, Schätzli, in mine Arm. O Liebe, was hab ich getan! O Liebe, was hab ich getan! In der Nacht, wenn ich erwach, da greif ich hin und her. Da mag ich greife, wo ich will, wo ich greife, ist alles still. O Liebe, was hab ich getan! O Liebe, was hab ich getan!
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Das mitleidige Mädchen  [sung text checked 1 time]
Der fromme Damon dauert mich von ganzem Herzen, voll innern Harms verzehrt er sich in Liebesschmerzen. Wie Sommerrosen welkt er hin. Doch weinen kann ich nur um ihn. Er schwankt des Tages zehenmal mein Haus vorüber, und immer wird bei seiner Qual mein Auge trüber. Ich blicke traurig nach ihm hin. Doch weinen kann ich nur um ihn. Ach dir, Amyntas, schlägt allein dies Herz im Stillen. Du nur kannst seine süße Pein durch Liebe stillen! O Liebe, lenke du sein Herz und lindr, o lindre Damons Schmerz!
Authorship:
- by Johannes Martin Miller (1750 - 1814)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. An die Grazien und Musen  [sung text checked 1 time]
Ihr Musen, seht den Amor, seht, ihr Grazien, den Kleinen! Er schwebt so sanft, wie Zephir weht, und ampelt mit den Beinen. Sein Köcher ist von Pfeilen voll, sein Bogen — seht ihn zielen! Er zielt auf uns und stört uns wohl bei unsern Kinderspielen. Er flattert in Arkadien mit seinen kleinen Schwingen. Ein kleines Lied, ihr Grazien, lasst uns dem Amor singen! Du Feind von rauem Menschenhass, du Freund von sanften Trieben, herrsch in Arkadien und lass all unsre Schäfer lieben! Uns aber sei kein Wüterich, schon unser aller Busen! Wir, auf den Knien, bitten dich, wir Grazien und Musen!
Authorship:
- by Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719 - 1803)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. An die Natur  [sung text checked 1 time]
Holde, gütige Natur, milder als Cythere! Prächtig schmückst du Feld und Flur, füllest Erd und Meere. Alles spricht von deinem Ruhm, Mensch und Tier und Gras und Blum. Überall bist du bekannt in den schönsten Bildern, und doch wird des Künstlers Hand dich vergebens schildern. Du, so vieler Wesen Glück, bist des Schöpfers Meisterstück. Alles muss auf deinen Wink aus dem Nichts entstehen, was wir ohne Kunst und Schmink in der Schöpfung sehen. Selbst der Mensch, des Schöpfers Bild, wird aus deinem Keim enthüllt. Deinem weiten Schoß entstand ohne Fehl und Mängel, die die stolze Kunst erfand, mancher schöne Engel. Aber wenig Tage nur schmückte sie dein Bild, Natur. Noch ist nicht dein Bild entflohn edlen Biedersöhnen, und noch hast du deinen Thron unter deutschen Schönen. Wäre doch die Zahl nicht klein, die dir, o Natur, sich weihn! O, der übergroßen Zahl, die dein Bild verscheuchet! Eitler Putz herrscht überall, deine Schönheit weichet. — Ungekünstelte Natur, leite mich auf deiner Spur.
Authorship:
- by Johann Heinrich Röding (1732 - 1800)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Bevelise und Lysidor. Der Phönix  [sung text checked 1 time]
Der Mann, der nach den Flitterwochen aus Liebe küsst und nicht aus Pflicht, der zärtlich mit der Braut gesprochen und mit der Frau gleich zärtlich spricht, der, wenn ihr Herbst schon näher rücket, sie wie in ihrem Frühling küsst, der ist ein Phönix, der entzücket; nur schade, dass er selten ist. Die Frau, die nach des Mannes Tode in ganzem Ernst die Trauer trägt, an ihn noch denket trotz der Mode, wenn sie die Trauer abgelegt, ja, sein Gedächtnis nicht ersticket, wenn sie das zweite Bündnis schließt, die ist ein Phönix, der entzücket; nur schade, dass sie nirgends ist.
Authorship:
- by Johann Adolf Schlegel (1721 - 1793)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]8. An meine Ruhestätte  [sung text checked 1 time]
Sei mir gegrüßt, du Ziel von meinen Sorgen, o kühles Grab, das einst mich deckt! Hier will ich schlummern bis zum großen Morgen, der mich zur Ewigkeit erweckt. Dir nah ich mich auf immer schnellen Schwingen; die flücht’ge Zeit bringt mich zu dir. Bald wird der Arm des Todes mich umschlingen, nie bin ich vor ihm sicher hier. Bald ruh ich sanft in deinem braunen Schatten, wo ich vor Not gesichert bin. Dann streck ich sanft und müde meine matten und ganz entnervten Glieder hin. Ich seh um dich furchtbare Stille schweben, und Grauen duftet um dich her. Doch, meine Seele soll nicht vor dir beben, du bist mir nun nicht schrecklich mehr. Empfange nur, du finstre, öde Höhle, dereinst mein schlummerndes Gebein! Hoch über dir erhebt sich meine Seele, umglänzt vom ew’gen Sonnenschein. Nicht ewig wirst du meinen Staub behalten in deinem Schoß, o schwarze Gruft! Ich hör, umringt von himmlischen Gestalten, der Allmacht Stimme, die mich ruft. Verklärt werd ich aus dir mein Haupt erhöhen, mit meinem frohen Geist vereint; den Totenauferwecker werd ich sehen, der mir zur Seligkeit erscheint. In seiner Hand seh ich die Krone schimmern, den hohen Preis der Seligen. Geschmückt mit ihm werd ich dann deine Trümmern tief unter meinen Füßen sehn.
Authorship:
- by Johann Heinrich Röding (1732 - 1800)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]9. Der Frühling  [sung text checked 1 time]
Subtitle: An Röschen
O seht, die liebe Sonne lacht! Die Wiese kleidet sich in Pracht. Zerronnen ist der Winterschnee, und Blumen dringen aus dem Klee. Auf blauen Veilchen sammlen sich die kleinen Bienen emsiglich. Der bunte Buttervogel freut sich über sein bemaltes Kleid. Die Lerche schwingt sich hoch empor, im Hain erschallt der Vögel Chor, vor allen aber tönt der Schall der lieben kleinen Nachtigall. Von dir, o Liebe, schallt ihr Lied, und das geliebte Weibchen flieht zum Männchen hin, und inniglich schmiegt sie an seine Seite sich. O hätt ich, liebe Nachtigall, wie du, so reinen, süßen Schall, dann käm mein Rösgen auch zu mir, und freuen könnt ich mich mit dir.
Authorship:
- by Johannes Martin Miller (1750 - 1814)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]10. Belise und Thyrsis  [sung text checked 1 time]
Belise starb und sprach im Scheiden: „Nun, Thyrsis, nun verlass ich dich! Ich stürbe willig und mit Freuden, liebt eine dich so sehr als ich.“ „Ach“, sprach er, „mag dich das betrüben? Belise, nur dein Tod ist schwer! Kannst du mich selbst nicht länger lieben, bedarf ich keiner Liebe mehr.“
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author ( H. M. )
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]11. An den Schlaf  [sung text checked 1 time]
Komm, süßer Freund der Müden, dich grüß ich gähnend schon, du bist für mich hienieden des Schweißes bester Lohn. In meinen matten Blicken schaust du dein sanftes Bild. Komm, Schlaf, mich zu erquicken, weil mich die Nacht umhüllt. In deinem stillen Schoße ist mir so wonniglich, dich wünscht so mancher Große, vergebens wünscht er dich. Du deckst mit deinen Schwingen umsonst ihn manche Nacht, o Schlaf, dich zu erzwingen, hilft nicht des Reichtums Pracht. Du wallest leise nieder auf manches klagend Herz, und bald entfliehst du wieder, verscheucht durch Gram und Schmerz. Wie mancher würf die Sorgen in deinen Schoß dir gern und ist bis an den Morgen mit seinem Joch dir fern. Im schmutzigen Gewühle wälzt sich der Tor herum, er sucht im Schwarm und Spiele nur sein Elysium. Zu diesem schwarzen Glücke dringt er berauscht hinzu und flieht mit trübem Blicke dafür die süße Ruh. Man lass die Toren machen, ich mach es nicht wie sie, so Nächte durchzuwachen ist meine Sache nie. Entfernt von Spiel und Schwärmen, o Freund, erwart ich dein! Verscheuch mir Gram und Härmen und stärke mein Gebein. Wie du in niedern Hütten um gute Menschen schwebst und nach so manchen Schritten den Wandrer neu belebst; so schweb auch um mein Bette, so werd auch ich erquickt, bis früh die Morgenröte mein helles Aug erblickt.
Authorship:
- by Johann Heinrich Röding (1732 - 1800)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]12. Die Zufriedenheit  [sung text checked 1 time]
Immer auf der Blumenbahn goldne Stunden zählen, wird der Toren eitler Wahn sich zum Ziele wählen. Und das Herz des Weisen spricht: Dauerhafte Freuden nützen Erdenbürgern nicht ohne kleine Leiden. Diese schöne Welt kann viel ihren Kindern geben, doch sie nie zum höchsten Ziel ihres Glücks erheben. Blieb das größte Glück uns hold, wären wir selbst König; alles ist, auch Rang und Gold, unserm Geist zu wenig. Glücklich ist der Sterbliche, der mit dem zufrieden, was der Vater in der Höh ihm zum Los beschieden. Wahre Erdenseligkeit, die den Geist erhebet, ist’s, wenn die Zufriedenheit seine Brust belebet. Glück ist’s, was der Vorsicht Hand zu dem Erdenleben, zum erwünschten Mittelstand weislich mir gegeben. Wäre dies auch noch so klein, goldner Stand und Ehre lehren mich zufrieden sein auf der niedern Sphäre. Du, der Erden Seligkeit, wahrer Weisheit Quelle, göttliche Zufriedenheit, fülle meine Seele. Du nur streust mir Blumen hin. Auch in Kümmernissen lehrst du mich mit Engelsinn, meines Teils genießen.
Authorship:
- by Johann Heinrich Röding (1732 - 1800)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]13. Trinklied  [sung text checked 1 time]
Ein Leben wie im Paradies gewährt uns Vater Rhein. Ich geb es zu, ein Kuss ist süß, doch süßer ist der Wein. Ich bin so fröhlich wie ein Reh, das um die Quelle tanzt, wenn ich den lieben Schenktisch seh und Gläser drauf gepflanzt. Was kümmert mich die ganze Welt, wenn’s liebe Gläslein winkt und Traubensaft, der mir gefällt, an meiner Lippe blinkt? Dann trink ich wie ein Götterkind die volle Flasche leer, dass Glut mir durch die Adern rinnt, und tauml und fodre mehr. Die Erde wär ein Jammertal voll Grillenfang und Gicht, wüchs uns zur Lindrung unsrer Qual der edle Rheinwein nicht. Der hebt den Bettler auf den Thron, schafft Erd und Himmel um und zaubert jeden Erdensohn stracks in Elisium. Es ist die wahre Panacee, verjüngt des Alten Blut, verscheuchet Hirn- und Magenweh und was er weiter tut. Drum lebe das gelobte Land, das uns den Wein erzog! Der Winzer, der ihn pflanzt und band, der Winzer lebe hoch! Und jeder schönen Winzerin, die uns die Trauben las, weih ich als meiner Königin ein volles Deckelglas! Es lebe jeder deutsche Mann, der seinen Rheinwein trinkt, so lang er’s Kelchglas halten kann und dann zu Boden sinkt!
The text shown is a variant of another text. [ View differences ]
It is based on
- a text in German (Deutsch) by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776), "Trinklied", subtitle: "Beim Rheinwein"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]14. Aus einer Ode zum neuen Jahr  [sung text checked 1 time]
Der Weise blickt zur Ewigkeit hinüber, der Menschheit Adel rötet sein Gesicht. Der Zukunft Dunkel macht sein Auge niemals trüber, nur die Verletzung seiner Pflicht. O leichte Pflicht! O Pflicht voll Himmelssegen! Des Menschen erste Pflicht und heiligste! Schweb wie ein Seraph mir voran auf meinen Wegen, die ich zu meinem Grabe geh; dass nicht mein Herz mit Sünden sich belade, die im Gericht wie Donner schmetternd sind und brausend wie das Meer, die allen Trost der Gnade vom Herzen stürmen wie der Wind; dass, ringend nach den ewig blühnden Schätzen, ich männlich fortwall auf der Tugend Bahn, Gott und dem Vaterland mich weihe, den Gesetzen, ein frommer Bürger, Untertan! Und wenn ich meine Harf zu einem Liede besaite, dass wie ein Trompetenschall und wie ein Orgelton mit Macht aus meinem Liede der Tugend Ruhm gen Himmel wall!
Authorship:
- possibly by Christoph Städele (1744 - 1811)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]15. Gartenlied  [sung text checked 1 time]
Es schallt, o Gott, empor zu dir der Dank aus froher Brust. Mit diesem Danke schließen wir jetzt unsre Gartenlust. Hier hörten wir zur Frühlingszeit die Vögel unsrer Flur. Hier tönten um uns weit und breit die Stimmen der Natur. Hier sahn wir deine Gottesmacht auch in dem kleinsten Wurm, in jedes Baumes Blütenpracht, im Sonnenschein und Sturm. Wir sahn in jeder Sternennacht, Jehova Zebaoth, die Wahrheit, die der Tor verlacht: Der Herr, der Herr ist Gott! Preis, Dank und Ehre schalle dir aus unsrer frohen Brust! Mit diesem Danke schließen wir jetzt unsre Gartenlust.
Authorship:
- by Johann Heinrich Lütkens (1746 - 1814)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]16. Mittel, freundlich zu werden  [sung text checked 1 time]
Mein Vater küsst die Mutter, die Mutter küsst den Vater; und wenn sie beide küssen, so sind sie beide freundlich. Wie oft sagt meine Mutter: „Mein Wilhelm, werde freundlich!“ Nun will ich es schon werden, denn unsers Nachbars Tochter lässt sich recht gerne küssen.
Authorship:
- by Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719 - 1803)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]17. Auf den Geburtstag eines Freundes  [sung text checked 1 time]
Holde Freude, senke dich von dem Himmel heute nieder! Töne Glück in unsre Lieder. Sie erschallen feierlich. Wünsche für des Freundes Leben fühlt mein Haus mit mir, sie heben froh vom Herzen sich empor, werden ein Gesang, ein Chor. Singt dem besten Manne Heil! Jede Seligkeit der Erden soll von ihm empfunden werden! Jede Wonne sei sein Teil! Seine segensvollen Tage lächeln heiter, ohne Klage, sanft wie seiner Gattin Blick! Beider Lebenslauf sei Glück!
Authorship:
- by Christoph Daniel Ebeling (1741 - 1817)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]18. Ich hoff auff Gott mit festem Mut  [sung text checked 1 time]
Ich hoff auf Gott mit festem Mut, er wird mir Hülfe geben. Wie Gott mich führt, so ist es gut, sein ist mein ganzes Leben. Schickt er mir Leidensstunden zu, so schafft er mir auch Trost und Ruh und hilft mir überwinden. Zwar wird es meiner Seele schwer, wenn Leiden mich ergreifen. Oft ist mein Herz am Troste leer, wenn sie zu stark sich häufen. Doch seufz ich, Gott, zu dir hinauf, dann richtest du mich wieder auf, du Tröster meiner Seele! Verlassen hab ich mich auf dich seit frühsten Jugendtagen. Du, treuster Gott, wirst ferner mich auf Vaterarmen tragen. Ich hoff auf Gott, auf Gott allein! Dies soll mein Trost und Labsal sein im Leiden und im Sterben!
Authorship:
- by Elisa (Elisabeth) Charlotte Konstantia von der Recke (1756 - 1833)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]19. Freunde, kommt doch in die nahen Wälder  [sung text checked 1 time]
Freunde, kommt doch in die nahen Wälder und empfindet da des Frühlings Lust! Zephir küsst die schön geschmückten Felder und entführt den Kummer aus der Brust. Eilet und verbannet aus dem Herzen Unlust, die des Winters Eigentum! Seht der Vögel Heere munter scherzen! Bleibt doch nicht bei ihrer Freude stumm! Scherzet, singet feurig von der Liebe! Singt den alten, singt den jungen Wein, singt der Jugend freudenvolle Triebe, singt euch ewig, um vergnügt zu sein.
Authorship:
- by Johanna Charlotte Unzer (1725 - 1782)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]20. An eine kleine Schöne  [sung text checked 1 time]
Kleine Schöne, küsse mich! Kleine Schöne, schämst du dich? Küsse geben, Küsse nehmen, Darf dich jetzt noch nicht beschämen. [O wie schmackhaft küsset sie! Kleiner Engel schon so früh!]1 Küsse mich [noch hundertmal]2! Küss und merk der Küsse Zahl. Ich will [dir]3, bei meinem Leben! Alle zehnfach wiedergeben, Wenn der Kuss kein Scherz mehr ist, [Und du zehn Jahr älter bist.]4
Authorship:
- by Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781), "An eine kleine Schöne", appears in Lieder
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View original text (without footnotes)1 omitted by Karg-Elert.
2 Karg-Elert: "doch tausendmal"
3 "sie" in Kozeluch
4 "Schöne, wenn du älter bist." in Kozeluch
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
21. An Doris  [sung text checked 1 time]
Des Tages Licht hat sich verdunkelt, der Purpur, der im Westen funkelt, erblasset in ein falbes Grau. Der Mond zeigt seine Silberhörner, die kühle Nacht streut Schlummerkörner und tränkt die trockne Welt mit Tau. Komm, Doris, komm zu jenen Buchen, lass uns den stillen Grund besuchen, wo nichts sich regt als ich und du. Nur noch der Hauch verliebter Weste belebt das schwanke Laub der Äste und winket dir liebkosend zu. Die grüne Nacht belaubter Bäume führt uns in anmutsvolle Träume, worin der Geist sich selber wiegt. Er zieht die schweifenden Gedanken in angenehm verengte Schranken und lebt mit sich allein vergnügt. Ach, Doris! Fühlst du nicht im Herzen die zarte Regung sanfter Schmerzen, die süßer sind als alle Lust? Strahlt nicht dein holder Blick gelinder? Rollt nicht dein Blut sich selbst geschwinder, und schwellt die unschuldsvolle Brust? Du staunst. Es regt sich deine Tugend, die holde Farbe keuscher Jugend deckt dein verschämtes Angesicht. Dein Blut wallt von vermischtem Triebe, der strenge Ruhm verwirft die Liebe, allein dein Herz verwirft sie nicht. Oh, könnte dich ein Schatten rühren der Wollust, die zwei Herzen spüren, die sich einander zugedacht! Du fordertest von dem Geschicke die langen Stunden selbst zurücke, die dein Herz müßig zugebracht. Mein Feuer brennt nicht nur auf Blättern, ich suche nicht, dich zu vergöttern, die Menschheit ziert dich allzu sehr. Ein andrer kann gelehrter klagen, mein Mund weiß weniger zu sagen, allein mein Herz empfindet mehr. Was siehst du furchtsam hin und wieder und schlägst die holden Blicke nieder? Es ist kein fremder Zeuge nah. Mein Kind, kann ich dich nicht erweichen? Doch ja, dein Mund gibt zwar kein Zeichen, allein dein Seufzen sagt mir: Ja!
Authorship:
- by Heinrich (Hans) Wilhelm von Gerstenberg (1737 - 1823) [an adaptation]
Based on:
- a text in German (Deutsch) by Albrecht von Haller (1708 - 1777)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]22. Die Grazien
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