Schlafen möcht’ ich, Der Wind wiegt mich ein, Und die Sehnsucht singt mich zur Ruh‘. Weinen möcht‘ ich. Schon die Blumen allein Flüstern Tränen mir zu. Sieh die Blätter: Sie blinken im Wind Und gaukeln Träume mir vor. Ja und später – Lacht wo ein Kind, Und irgendwo hofft ein Tor. Sehnsucht hab‘ ich Wohl nach dem Glück? Nach dem Glück. Fragen möcht‘ ich: Kommt es zurück? Nie zurück.
„So weit wie ein Stern“. Fünf Lieder nach Gedichten von Selma Merbaum
by Dorothea Hofmann (b. 1961)
1. Schlafen möchte ich  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Selma Meerbaum-Eisinger (1924 - 1942)
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]2. Du bist so weit  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Du bist so weit. So weit wie ein Stern, den ich zu fassen geglaubt. Und doch bist du nah – nur ein wenig verstaubt wie vergangene Zeit. Ja. Du bist so groß. So groß wie der Schatten von jenem Baum. Und doch bist du da – nur blaß wie ein Traum in meinem Schoß. Ja.
Authorship:
- by Selma Meerbaum-Eisinger (1924 - 1942), "Ja"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Es sind meine Nächte  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es sind meine Nächte durchflochten von Träumen, die süß sind wie junger Wein. Ich träume, es fallen die Blüten von Bäumen und hüllen und decken mich ein. Und alle diese Blüten, sie werden zu Küssen, die heiß sind wie roter Wein und traurig wie Falter, die wissen: sie müssen verlöschen im sterbenden Schein. Es sind meine Nächte durchflochten von Träumen, die schwer sind wie müder Sand. Ich träume, es fallen von sterbenden Bäumen die Blätter in meine Hand. Und alle diese Blätter, sie werden zu Händen, die zärteln wie rollender Sand und müd sind wie Falter, die wissen: sie enden noch eh’ sie ein Sonnenstrahl fand. Es sind meine Nächte durchflochten von Träumen, die blau sind wie Sehnsuchtsweh. Ich träume, es fallen von allen Bäumen Flocken von klingendem Schnee. Und all diese Flocken sie werden zu Tränen. Ich weinte sie heiß und wirr - begreif meine Träume, Geliebter, sie sehnen sich alle nur ewig nach dir.
Authorship:
- by Selma Meerbaum-Eisinger (1924 - 1942), "Träume", written 1941
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November 8, 1941.
Researcher for this page: Bertram Kottmann
4. Kommt dann eine Nacht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Steht ein Rosenstrauch in deinem Garten und er ist noch gar nicht grün. Und du kannst es kaum erwarten, daß die erste Knospe komme, zart und dünn, und daß sie verkünde neues Leben. Wartest, wartest voller Angst und Beben, bis ein Morgen kommt – und sie ist da. Und sie ist so fein und schlank und hell, ganz geschlossen noch und kaum gesehn und du möchtest, daß sie aufbricht, ganz, ganz schnell, da du weißt, wie rasch die Zarten untergehn. Doch es enteilt ein Tag und es enteilt ein zweiter und die Himmel werden blauer, werden weiter und die Knospe bricht nicht auf. Und du weißt: wenn jetzt ein Frost kommt, stirbt sie, stirbt und hat das Leben nicht gelebt. Möchtest gerne helfen und weißt doch nicht wie, fürchtest sehr, daß nicht ein Wind sich hebt, der sie dir vom Stamme bricht – in der Nacht, du schläfst und siehst es nicht, und sie ist bei Tag schon tot. Kommt dann eine Nacht, und Stürme brausen um dein Haus, um dein Haus, mit den verschloßnen Toren. Und du bäumst dich auf und willst und willst hinaus und dir klingt's wie Wimmern in den Ohren. Endlich bist du draußen – und du siehst den Rosenstrauch dir an – Sieh – es ist die Knospe aufgebrochen. Was die Sonne nicht vermocht' in langen Wochen, hat ein einz'ger Sturm getan.
Authorship:
- by Selma Meerbaum-Eisinger (1924 - 1942), "Der Sturm", written 1941
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Wilder Mohn
Language: German (Deutsch)
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