[Ach]1, wie schön ist Nacht und Dämmerschein! [Ach]1, wie traulich unser Trinkverein! [Höret]2 den musikisch bellen Ton! Was verkünden [Lauten]3 und Schalmei'n? "Lasset den Mysterien der Lust Ein verständig Ohr geöffnet sein! Rettet eure Seele, werfet ab Des Betruges eckle Mummerei'n! Aller andern Bande ledig, [schlingt]4 Euch in Lockenbande lieblich ein!" -- Sollte wohl in diesem Kreise wer [Unbelebt]5 von Hauch der Liebe sein? [Grabgebete betet]6 über ihn, Segnet ihn als Toten ein! -- Windet euren Arm um silberne Hüften her in einem Bad von Wein! Alles Andre, predigt Schemseddin, Ist verlorne Mühe, Qual und Pein.
Zwölf Hafis-Lieder
by Othmar Schoeck (1886 - 1957)
1. Ach, wie schön ist Nacht und Dämmerschein!  [sung text checked 1 time]
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), no title, appears in Hafis - Eine Sammlung persischer Gedichte, in Hafis, first published 1846
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- a text in Persian (Farsi) by Hafis (Mohammed Schemsed-din) (c1327 - 1390) [text unavailable]
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View original text (without footnotes)Confirmed with Aus: Hafis. Eine Sammlung persischer Gedichte. Nebst poetischen Zugaben aus verschiedenen Völkern und Ländern. Von G. Fr. Daumer, Hamburg, Bei Hoffmann und Campe, 1846, pages 137-138.
1 Sekles: "O"2 Sekles: "Hört ihr"
3 Sekles: "Flöten, Harfen"; Schoeck: "Flöten"
4 Sekles: "schlinget"
5 Sekles: "Unberührt"
6 Sekles: "Grablieder singet"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , John Versmoren , Johann Winkler
2. Höre mir den Prediger  [sung text not yet checked]
Höre mir den Prediger, Dessen hohler Redeschwall Deinem Geiste Bande flicht, Höre mir den Pfaffen nicht! Höre du die Nachtigall, Die auf ihrer grünen Kanzel Über Rosenschöne handelt, Über Lenz und Liebe spricht!
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Das Gescheh'ne, nicht bereut's Hafis  [sung text not yet checked]
Das Geschehne, nicht bereut's Hafis, Er bedauert, was er unterließ. Schmerzlich ist ihm jeglicher Moment, Den er in ascetischem Verlies, Den er nicht bei'm Klange des Pokals, Den er nicht im Glanze des Genies, Den er nicht an holder Liebe Brust, Den er nicht gelebt im Paradies.
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875)
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- a text in Persian (Farsi) by Hafis (Mohammed Schemsed-din) (c1327 - 1390) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Ach, wie richtete, so klag' ich  [sung text checked 1 time]
Ach, wie richtete, so klagt' ich, Saure Weisheit, Alter, Tugend Mich so ganz und gar zu Grunde! - Komm und sauge, sprach mein Liebchen, Süße Thorheit, Sünde, Jugend Leise mir vom Rosenmunde, Linde mir vom Lilienbusen, Und zu neuem Tag gesunde!
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), no title, appears in Hafis - Eine Sammlung persischer Gedichte, in Hafis, first published 1846
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Wie stimmst du mich zur Andacht  [sung text not yet checked]
Wie stimmst du mich zur Andacht, Der ich so arm an Frömmigkeit erscheine, Und doch dem Herrn der Welten Die heiße Thräne meines Dankes weine, Daß in die Welt gesendet Solch eine Schönheit wurde, wie die deine!
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), "Wie stimmst du mich zur Andacht"
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- a text in Persian (Farsi) by Hafis (Mohammed Schemsed-din) (c1327 - 1390) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Meine Lebenszeit verstreicht  [sung text not yet checked]
Meine Lebenszeit verstreicht, Stündlich eil' ich hin zum Grabe, Und wie wenig ist's vielleicht, Daß ich noch zu leben habe! Drum, Geliebte, säume nicht, Spende mir mit holdem Munde, Ehe mir die Seel' entweicht, Eine letzte süße Labe.
Authorship:
- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875)
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- a text in Persian (Farsi) by Hafis (Mohammed Schemsed-din) (c1327 - 1390) [text unavailable]
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Note: Daumer mimics Gellert's Vom Tode in the first stanza.Researcher for this page: Alberto Pedrotti
7. Ich roch der Liebe himmlisches Arom  [sung text not yet checked]
Ich roch der Liebe himmlisches Arom Und möcht' in ihrem Weh'n Sanft aufgelöst mit Seele, Geist und Leib Verschwinden und vergeh'n.
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), no title, appears in Hafis - Eine Sammlung persischer Gedichte, in Hafis, first published 1846
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- a text in Persian (Farsi) by Hafis (Mohammed Schemsed-din) (c1327 - 1390) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]8. Ich habe mich dem Heil entschworen  [sung text not yet checked]
Ich habe mich dem Heil entschworen, Da wurd' ich in das Heil geboren. Nicht bei den Weisen fand ich Weisheit, Ich fand sie aber bei den Thoren; Ich fand sie nicht in Büchersälen, Ich fand sie unter Blumenfloren; Ich habe mich erst selbst gefunden, Da ich mich ganz in dich verloren.
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), no title, first published 1846
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]9. Lieblich in der Rosenzeit  [sung text not yet checked]
Lieblich in der Rosenzeit Hält die Liebe Schule; Es docirt die Nachtigall Vom Doktorenstuhle. Ihrem Worte horcht Hafis Mit Scholarentreue, Früh und spat diktirt sie ihm In die Federspule. Meine Meinung, könnte sie Wohl verborgen bleiben? Wein an einem schönen Ort, Eine zarte Buhle! Ohne diesen Ächtgewinn Sind die Weltgebiete Wüsteneien, angefüllt Vom Geschrei der Ghule. Darum heiß zum Himmel auf Fleh' ich im Gebete: Nie, o nie errette mich Aus dem Sündenpfuhle!
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), no title, appears in Hafis - Eine Sammlung persischer Gedichte, in Hafis, first published 1846
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]10. Horch, hörst du nicht vom Himmel her  [sung text not yet checked]
Horch, hörst du nicht vom Himmel her Ein wunderherrlich Musizieren? Du hörst die lieben Engelein Hafisens Lieder einstudieren.
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), no title, appears in Hafis - Eine Sammlung persischer Gedichte, in Hafis, first published 1846
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Researcher for this page: Alberto Pedrotti11. Nicht düstre, Theosoph, so tief!  [sung text not yet checked]
Nicht düstre, Theosoph, so tief! Nicht blicke, Moralist, so scheel! Wir möchten gerne selig sein, Und dieses ist ja wohl kein Fehl. Hinschmachtend in der Wüste Sand Gleichwie die Kinder Israel, Schrei'n wir zu Gott um Labungen, Und dieses ist ja wohl kein Fehl. Was kümmert uns der Tuba-Baum, Und was der Engel Gabriel? Wir suchen einer Schenke Tür', Und dieses ist ja wohl kein Fehl. Wir lieben unsern alten Wirt Und haben deß auch keinen Hehl; Wir fliehen alle Heuchelei, Und dieses ist ja wohl kein Fehl. Nicht Menschenblut vergießen wir Auf wilden Hasses Wutbefehl; Der Rebe Blut genießen wir, Und dieses ist ja wohl kein Fehl. Wir öffnen unsern Busenschrein Der Liebe köstliches Juwel Mit vollen Händen auszustreu'n, Und dieses ist ja wohl kein Fehl. Wir preisen unser süßes Herz Vierzeilig oder im Gasel; Dem Holden ist der Dichter hold, Und dieses ist ja wohl kein Fehl. Du trage keuchend jede Last, Dem Esel gleich und dem Kameel! Wir schütteln unsre Bürden ab, Und dieses ist ja wohl kein Fehl.
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), no title, appears in Hafis - Eine Sammlung persischer Gedichte, in Hafis, first published 1846
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- a text in Persian (Farsi) by Hafis (Mohammed Schemsed-din) (c1327 - 1390) [text unavailable]
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Confirmed with Georg Friedrich Daumer, Hafis: Eine Sammlung persischer Gedichte, zweite Ausgabe, Hamburg: Hoffmann und Campe, 1856, pages 145 - 146. Appears in Hafis.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull
12. Sing', o lieblicher Sängermund  [sung text not yet checked]
Sing', o lieblicher Sängermund, Stets von neuem und ende nicht! Spend' uns herrlicher Reime Fund Stets von neuem und ende nicht! -- In holdseligem Minnespiel Üb', o Schüler Hafisens, dich, Weil nur also das Herz gesund, Stets von neuem und ende nicht! -- Sieh, o Schenke, die Becher leer; Bring' uns, um zu bekräftigen Mit dem Weine den edlen Bund, Stets von neuem und ende nicht! -- Daß ich theuer und werth dir sei, Sag' es, Liebste, denn nimmermehr Ward mir süßere Mähre kund, Stets von neuem und ende nicht! -- Ras' und tobe, du schwarzes Herz, Wenn es also gefällig ist, Unvernünftig und ohne Grund Stets von neuem und ende nicht! Du, o Quelle des Lichts, jedoch Scheuch', o Sonne, die finstre Nacht, Hell durchstrahle das Weltenrund Stets von neuem und ende nicht!
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875)
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Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani