[ ... ]
Denn wenn des Glückes hübsche Siebensachen
Uns von des Schicksals Händen sind zerbrochen,
Und so zu unsern Füßen hingeschmissen;
Und wenn das Herz im Leibe ist zerrissen,
Zerrissen, und zerschnitten, und zerstochen -
Dann bleibt uns doch das schöne gelle Lachen.
Heine-Szenen
Song Cycle by Wilfried Krätzschmar (b. 1944)
4. Weiße Soloszene  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Junge Leiden, in Sonette, in 4. Fresko-Sonette an Christian S., no. 3
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Große Soloszene in Schwarz  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
[ ... ] [Ich habe dich durchschaut, ich]1 hab durchschaut Den Bau der Welt, und hab zuviel geschaut, Und viel zu tief, und hin ist alle Freude, Und ew'ge Qualen zogen in mein Herz. Ich schaue durch die steinern harten Rinden Der Menschenhäuser und der Menschenherzen, Und schau in beiden Lug und Trug und Elend. Auf den Gesichtern les ich die Gedanken, Viel schlimme. In der Jungfrau Schamerröten Seh ich geheime Lust begehrlich zittern; Auf dem begeistert stolzen Jünglingshaupt Seh ich die lachend bunte Schellenkappe; Und Fratzenbilder nur und sieche Schatten Seh ich auf dieser Erde, und ich weiß nicht, Ist sie ein Tollhaus oder Krankenhaus. Ich sehe durch den Grund der alten Erde, Als sei sie von Kristall, und seh das Grausen, Das mit dem freud'gen Grüne zu bedecken Der Mai vergeblich strebt. Ich seh die Toten; [ ... ] Spottlieder singen rings die Nachtigallen; - Die sanften Wiesenblümchen lachen hämisch; - Der tote Vater regt sich in dem Grab; - Und schmerzhaft zuckt die alte Mutter Erde. Du arme Erde, deine Schmerzen kenn ich! Ich seh die Glut in deinem Busen wühlen, Und deine tausend Adern seh ich bluten, Und seh, wie deine Wunde klaffend aufreißt, Und wild hervorströmt Flamm' und Rauch und Blut. Ich sehe deine trotz'gen Riesensöhne, Uralte Brut, aus dunkeln Schlünden steigend, Und rote Fackeln in den Händen schwingend; - Sie legen ihre Eisenleiter an Und stürmen wild hinauf zur Himmelsfeste; - Und schwarze Zwerge klettern nach; - und knisternd Zerstieben droben alle goldnen Sterne. [ ... ] Die Riesen werfen ihre roten Fackeln Ins weite Himmelreich, die Zwerge schlagen Mit Flammengeißeln auf der Englein Rücken; - Die winden sich und krümmen sich vor Qualen, [ ... ] Und meinen eignen Engel seh ich dort, [ ... ] Und gellend dröhnt ein Schrei durchs ganze Weltall, Die Säulen brechen, Erd' und Himmel stürzen Zusammen, und es herrscht die alte Nacht.
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Götterdämmerung", appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 89
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View original text (without footnotes)1 Krätzschmar: "Ich"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
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