by Wilhelm Müller (1794 - 1827)
Ergebung
Language: German (Deutsch)
Bin gefahren auf dem Wasser, Hab' kein Ruder eingetaucht; Hab' das Lieben ausgelernet, Keinen Lehrer je gebraucht. Gestern fuhr ich auf dem Wasser, Heute sitz' ich auf dem Sand; Gestern hatt' ich noch ein Dirnel, Heut hat's mir den Korb gesandt. Und nun ich im Trocknen sitze, Sing' ich mir ein Lied dazu; Und als ich mein Dirnel küßte, Hatt' ich zum Gesang nicht Ruh'. Daß es ist im Walde schattig, Seht, das macht der Bäume Laub; Und daß ich ein Liedchen singe, Seht, das macht, mein Schatz ist taub. Willst nicht hören, wirst wol fühlen, Wenn's zum Ändern ist zu spat. Kind, wach' auf, wach' auf und horche! Über Nacht kommt guter Rath. Bin zu dir so oft gegangen In der Nacht, durch Eis und Schnee, Hab' vor deiner Thür gesungen, Wind und Wetter thät nicht weh. Blieb das Fenster auch verschlossen, Hat kein Lied mich doch gereut; Meine Saiten sind gesprungen, 's ist das letzte Liedel heut.
Confirmed with Gedichte von Wilhelm Müller, ed. by Max Müller, Vol. 1, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1868, pages 73-74.
Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Ergebung" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Conradin Kreutzer (1780 - 1849), "Ergebung", op. 80, Heft 1 (Sechs ländliche Lieder von W Müller für 1 Singstimme mit Pianoforte) no. 3, KWV 9115 no. 3, published 1831 [voice and piano], Leipzig, Probst [ sung text not verified ]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2016-06-03
Line count: 28
Word count: 159