by Friedrich Gottlob Wetzel (1779 - 1819)
Nach Osten
Language: German (Deutsch)
Nach Osten geht, nach Osten Der Erde stiller Flug. Da wohnt das Licht – nach Osten Auch meiner Liebe Zug, Dort über jenen Bergen, Dort über'm blauen Wald Da wohnt – wie sollt ich's bergen? – Die himmlische Gestalt. Und ringsum viele Meilen, Da ist ein heil’ger Raum, Die Ihren Himmel theilen, Sind Erdenkinder kaum, Ja, wer auch nur die Gränzen Des Paradieses rührt, Es willt ein stilles Glänzen, Wie lang an ihm verspürt. Ja oft in mir gewesen, Sie lebte gar nicht heut, Sie sey ein göttlich Wesen Aus alter Fabelzeit, Seit meinem ersten Lieben Jahrtausend langer Raum, Und mir von Ihr geblieben Allein in sel’ger Traum. Dann ist mir, es verginge, Die ganze Welt umher, Ich weiß von keinem Dinge, Weiß von mir selbst nicht mehr. Nur ihre süße Blüthe, Ihr Bildniß hell und klar, Das steht mir im Gemüthe Und bleibt unwandelbar.
Confirmed with Taschenbuch zum geselligen Vergnügen auf das Jahr 1819, Leipzig, Joh. Friedrich Gleditsch; and Wien, Carl Gerold, pages 113-114. See also Weyrauch's song Nach Osten, whose text is sometimes confused in the literature with this one.
Authorship:
- by Friedrich Gottlob Wetzel (1779 - 1819), "Nach Osten", written 1819 [author's text checked 2 times against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
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