by Eduard Baltzer (1814 - 1887), as Ellar Ling
Ostara
Language: German (Deutsch)
Ostara schwebt empor am Himmelsbogen, gekrönt vom Strahlenkranz der Morgenglut. Sie naht und küsset, Allem hold gewogen, das Leben wach, das noch im Schlummer ruht. Auf schlägt die Welt ihr Auge dann, „Ostara!” jauchzt sie himmelan! Ostara naht! Sie tauet mild hernieder des jungen Frühlings süßen Zauberduft, da sprengt erlöst die Knosp' ihr grünes Mieder, der gold'ne Käfer steigt aus seiner Gruft: „Ostara!” tönt's in süßem Klang, und alles, alles wird Gesang. Ostara singt! Bei ihres Auges Strahle durchzuckt's den Geist der Völker wunderbar! Es tagt, und aller Welt mit einem Male wird ew'ge Wahrheit leuchtend offenbar. Ostara rauscht es im Geisteswehen, Ostara kommt das Aufersteh'n. Ostara, komm! Sieh' deine Feuerflammen ringsum von allen deutschen Bergen schon! Ostara, komm! Uns auch lass allzusammen im Eines deines Geistes Gluten loh'n! Ostara jauchzet alles dann! So bricht der Völker Frühling an.
Authorship:
- by Eduard Baltzer (1814 - 1887), as Ellar Ling [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Ferdinand von Hiller (1811 - 1885), "Ostara", op. 107 no. 2, published 1863 [ men's chorus and orchestra or piano ], from Aus der Edda, zwei Gedichte von Ellar Ling, no. 2, Breslau, Leuckart [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-06-18
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