by Rudolf Löwenstein (1819 - 1891)
Es ist nichts auf der Welt so fest
Language: German (Deutsch)
Es ist nichts auf der Welt so fest, Es muß doch einmal scheiden; Und wenn es uns auch traurig lässt, Wir müssen's doch erleiden. Der Frühling kommt, der Frühling weicht Nun schon viel tausend Jahre, Und jedes Knaben Locke bleicht Sich einst zum grauen Haare. Der Frühling kommt, der Landmann sät Die Saat in Gottes Namen, Der Frühling weicht, der Schnitter mäht Im Herbst die Frucht vom Samen. Wie schön, wenn ihm der Ärnte Preis Belohnt der Arbeit Plagen! Wie schön, wenn jeder Mensch auch weiß Einst gute Frucht zu tragen. Drum will ich meiner Ältern Wort Tief in die Seele senken, Und was ich treibe, fort und fort An meine Reise denken. Dann mag, was nur erfreut den Sinn, Mag alles von mir scheiden; Und, wenn ich drob auch traurig bin, Ich kann es doch erleiden.
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Confirmed with Sprichwort, Denksprüche und Gedichte, ed. by Joh. Ritter v. Hermann, Wien: Kuhn und Czermak, 1871.
Authorship:
- by Rudolf Löwenstein (1819 - 1891), "Des Knaben Entschluß" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Karl Friedrich) Gustav Brah-Müller (1839 - 1878), "Des Knaben Entschluß", op. 22 no. 29 [ voice and piano ], from Album für die Jugend: zwanzig Lieder, no. 29, Berlin: Adolph Fürstner [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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