by Anonymous / Unidentified Author
Ach Äsculapi, wohl erfahr'n
Language: German (Deutsch)
Ach Äsculapi, wohl erfahr'n, der du mit deiner Kunst erlanget vor viel hundert Jahr'n bei allen Göttern Gunst, sieh' nur, Amor, das kleine Kind, welch's noch dazu ist gar stockblind, tut dich weit avanzieren. Ein Herzlein, auf den Tod verwund't, macht's in ei'm Augenblick gesund, so bald kann es kurieren. Kein' Arzenei, kein Kräutelein das lose Schälklein braucht: Wenn's nur ein krankes Herzelein mit seinem Mund anhaucht, von Stund' an neue Kraft behend' empfind't davon der Patient, als wär' ihm nichts gewesen. Ganz wunderlich in einem Nu die Liebes-Wund' heilt wieder zu, und ist das Herz genesen. D'rum billig singt der Hirten Chor zu Ehr'n dem Göttelein: O viva, viva, viv' Amor, dazu die Mutter sein, so hat gebor'n ein solches Kind, ob's von Natur schon ist gar blind, kann doch mit seinen Pfeilen ein Herzelein durch List und Tück' verwunden in ei'm Augenblick und so bald wieder heilen.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Hermann Schein (1586 - 1630), "Ach Äsculapi, wohl erfahr'n" [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-02-22
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Word count: 149