by Franz von Kobell (1803 - 1882)
Die Farben
Language: German (Deutsch)
Ich liebe Grün, es ist die Farbe des jungen Walds, der jungen Flur, es ist der Hoffnung frische Farbe; bin glücklich, darf ich hoffen nur. Ich liebe Blau, es ist die Farbe, die in den Himmel eingewebt; es ist der Zauber ihres Auges, in dem mein ganzer Himmel lebt. Ich liebe Rot, den Gruß des Lichtes, wenn es dem Tag entgegenzieht; auf ihren Lippen, ihren Wangen sind rote Rosen aufgeblüht. Ich liebe Weiß, den Schmuck der Lilie, der Unschuld Bild - wie sollt' ich nicht? Ich liebe ja die treue Seele, die aus den schönen Zügen spricht. Ich liebe Schwarz; mit seinem Schleier verhüllt die Liebe still die Nacht, und schwarz sind jene reichen Locken, die mich zum Sklaven ihr gemacht. Auch lieb' ich Gelb, doch nur am Golde, und solches fehlet ihr allein. Ach, dürft' ich ihr ein Ringlein schenken, es sollt' vom reinsten Golde sein.
Note: Randhartinger treats this poem as three stanzas of eight lines each.
Authorship:
- by Franz von Kobell (1803 - 1882) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Benedikt Randhartinger (1802 - 1893), "Die Farben" [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-06-30
Line count: 24
Word count: 147