by Theodor Däubler (1876 - 1934)
Einblick
Language: German (Deutsch)
Weine nicht, Jungfrau Marie, Du kannst die Menschen nicht retten. Schaukle dein Kind auf dem Knie, Als ob wir noch Fröhlichkeit hätten. Doch sind wir uns selbst überlassen Und bringen uns bei, den Heiland zu hassen. Blaß bist du, Jungfrau Marie. Noch blässer als an dem Tage, Da man den Herrgott bespie, Denn nun gilt einzig die Frage: Wie wäre das Heil zu entbehren Und schmerzlich die Freude zu mehren? Arm bist du, Jungfrau Marie. Du kannst dich nicht mehr verhüllen. So sichtbar warst du noch nie. In dir soll der Trost sich erfüllen. Man kann nicht die Armen entfernen, Du wirst sie mit Demut besternen.
Authorship:
- by Theodor Däubler (1876 - 1934), "Einblick", appears in Das Sternenkind, first published 1916 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Erwin Schulhoff (1894 - 1942), "Einblick", op. 28 no. 5, WV 48 no. 5 (1919), first performed 1999 [ alto and orchestra ], from Menschheit. Eine Symphonie für eine Altstimme und Orchester auf fünf Gedichte von Theodor Däubler, no. 5, Schott Music Panton [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2021-09-30
Line count: 18
Word count: 106