by Franz Karl Ginzkey (1871 - 1963)
Das Schiff
Language: German (Deutsch)
Es schwimmt ein Schiff auf hoher See, sein Segel glänzt so weiß wie Schnee. In blauer Ferne zieht's vorbei, es ragt so kühn, es fährt so frei. So einsam schwebt es durch das Meer. Die Öde lauert rings umher. Von wannen kommt's und welches Ziel verfolgt sein wanderfroher Kiel? Wie lange pflügt es schon die Flut? Wann kommt die Zeit, in der es ruht? Wie vielen Stürmen trotzt' es schon? Wie vielen spricht's noch ferner Hohn? Kehrt es zurück ins Heimatland? Besucht es einen fremden Strand? Es fährt, es fährt. Mein Auge sieht es kleiner stets, je mehr es flieht. Da, wo der Himmel küsst das Meer, versinkt es nun. Die See ist leer. Mein Auge sucht vom Felsenriff noch immer das versunk'ne Schiff. Mir kommt's wie eine Seele vor, Die sich ins Weltenall verlor.
Authorship:
- by Franz Karl Ginzkey (1871 - 1963) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Emil Nikolaus von Rezniček (1860 - 1945), "Das Schiff" [ voice and piano ], from Sieben Lieder, no. 1 [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2022-03-28
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