by Thomas d'Urfey (1653 - 1723)
Translation by Johann Gottfried Herder (1744 - 1803)
Wider das Liebeschmachten
Language: German (Deutsch)  after the English
Wie glücklich, wie selig, wer selbst sich besitzt, Und borgt nicht von andern, was liebt ihm und nützt, Und leiht nicht dem Zauber der Liebe sein Ohr Und wird nicht durch Ächzen und Lechzen ein Thor. Er hangt nicht an jedem verlangenden Blick, Und zieht sich dem Hangen und Bangen zurück; Ein Herzchen das immer nur wandert umher, Wird endlich gefangen, dann fliegt es nicht mehr. Wer mit den Gefahren nur scherzet und spielt, Der seufzet am Ende, wenn Ketten er fühlt, Und fluchet dem Schicksal, und windet die Hand Sich wund an der Kette, die Thorheit ihm band. Ein luftger Kameleon lebt er von Luft, Ein Vögelchen flog er, wo's Pfeifchen ihm ruft: Ein Schmetterling flog er ums Lichtlein umher Und fiel in die Flammen; nun fliegt er nicht mehr. Ihr rühmet, Gott Amor sey mächtig und groß! Wohl ist er, denn kam ein Gefangner ihm los? Sich Freiheit erhalten ist Thoren nur schwer, Sie wieder erhalten, ist Weisen gefähr.
Confirmed with Johann Gottfried Herder, Stimmen der Völker in Liedern, Stuttgart, 1975, page 201.
Authorship:
- by Johann Gottfried Herder (1744 - 1803), "Wider das Liebeschmachten", subtitle: "Aus D'Urfeys Collection of Songs. Vol. –" [author's text checked 1 time against a primary source]
Based on:
- a text in English by Thomas d'Urfey (1653 - 1723) [text unavailable]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Hugo Wilhelm Ludwig Kaun (1863 - 1932), "Wider das Liebeschmachten", op. 75 (Männerchöre) no. 7 [ men's chorus a cappella ], Leipzig, Kahnt Nachfolger [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2022-03-28
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