by Georg Fahr
Abendfrieden
Language: German (Deutsch)
Von Ruhe ist die Landschaft übergossen, Und flüsternd träumt der dunkel nächt'ge Wald -, Vom weißen Mondlicht zauberhaft umflossen, Ragt wie ein Priester dort die Felsgestalt. Ein einsam Vöglein stumm vorüberflieget; Vom alten Schlosse her die Eule ruft. Des Mondes Zauberlicht im Tal sich wieget Und webt Gestalten in die weiche Luft. Wer stört so spät noch in den stillen Räumen Des Abends Ruhe wie mit Tagesschall? Es klagt und singet wie in wachen Träumen Ihr Leid und Lust die süße Nachtigall. Wie sehnsuchtsvolle, heimwehmüt'ge Lieder, So tönt es in die dunkle Nacht hinaus; So tönt's vom harten Felsgesteine wieder Und schwingt sich auf zum hohen Sternenhaus. Auch meine Seele wacht im Abendfrieden; Sie wallt empor weit über Raum und Zeit, Dahin, wo sel'ge Ruhe ihr besehieden, Beim lieben Vater in der Ewigkeit.
Authorship:
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Ludwig Siegfried Meinardus (1827 - 1896), "Abendfrieden", op. 45 no. 3, published 1884 [ voice and piano ], from Drei Frühlingslieder für 1 Singstimme mit Pianoforte, no. 3, Elberfeld, Hartmann [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2022-04-22
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