by Siegfried Kapper (1821 - 1879)
Nachtgesang
Language: German (Deutsch)
Wenn schweigend gesunken die Nacht ins Land, da möcht' ich wohl nehmen den Stab zur Hand. Und wenn rings auf Erden kein Auge mehr wacht, da möcht' ich hinausgeh'n allein in die Nacht über Eb'nen und Heiden, über Hügel und Höh'n, über Bäche und Ströme, von niemand geseh'n, und weit, ach weit über Wüsten und Meer, denn leiden und schweigen, das schmerzt zu sehr! Und kämen die Sterne mit bleichem Glanz, und käme der Traum mit dem welken Kranz, und käme der Schmerz und das Mondenlicht, sie suchten mein Lager - sie fänden mich nicht! Der Morgen aber mit freundlichem Schein, der streute dann Rosen durchs Fenster herein. Es strahlte mein Stübchen in himmlischem Rot, und still wär's darinnen, als wär' ich längst tot.
Authorship:
- by Siegfried Kapper (1821 - 1879) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich Proch (1809 - 1878), "Nachtgesang", op. 123, published 1845 [ voice and piano ], Wien, Diabelli und Co. [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2022-10-11
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