by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891)
See und Sternlein
Language: German (Deutsch)
In der allerbängsten Stunde, wenn ich von dir ferne bin, malt' auf meiner Seele Grunde ich so gern dein Bildnis hin. Möcht' in seligem Genügen blicken auf dein Augenpaar, deine liebe, lieben Züge möcht' ich schauen scharf und klar. Doch in Wehe, doch in Wonne wogt das Herz so stürmisch laut, und dein Bildnis ist zerronnen, eh's mein Auge hat erschaut. Wie ein Sternlein, das da winket von der Höh' mit sanfter Glut, helle dir entgegenblinket aus des Sees klarer Flut, alsobald muss es verglimmen, wenn die Welle woget auf, und sein Bildnis muss verschwimmen in der Wogen wildem Lauf. Doch am Himmel hoch, dem klaren, bleibt das Sternlein immer steh'n, wird nach tausend, tausend Jahren in des Sees Fluten seh'n.
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), appears in Liederbuch, in 2. Liebeslieder, no. 212 [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Benedikt Randhartinger (1802 - 1893), "See und Sternlein" [ voice and piano ] [sung text checked 1 time]
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This text was added to the website: 2022-08-05
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