by Theobald Kerner (1817 - 1907)
Blumentrost
Language: German (Deutsch)
Leicht schlägt das Herz, wo Blumen blühen, bei Blumen aller Gram zerrinnt. Das hab' ich schon gefühlt als Kind; wollt' mir das Aug' von Tränen glühen, zu Blumen eilte ich geschwind. Sie waren meines Leids Vertraute, sie sogen meine Schmerzen ein, ihr Kelch war meiner Tränen Schrein, auf den ich lächelnd niederschaute wie in ein tröstend Aug' hinein. Ich sprach von meinen Schmerzen, Freuden, als hörten sie der Worte Laut; sie haben treu mich angeschaut. O Blumen, dass ich musste scheiden und Menschenaugen hab' vertraut! Die sind so treu nicht wie die euer'n, die blicken klug nur und gescheit; ihr Blumen, die ich floh so weit, o lasst bei euch, bei euch mich feiern mit Tränen meine Kinderzeit!
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Researcher for this page: Johann Winkler
Confirmed with Gedichte von Theobald Kerner, Stuttgart, 1852. Note: the Dorn score has a typo in stanza 2, line 1, word 4 ("Lieds" instead of "Leids").
Authorship:
- by Theobald Kerner (1817 - 1907), "Blumentrost" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich (Ludwig Egmont) Dorn (1804 - 1892), "Blumentrost", op. 67 (Vier deutsche Lieder) no. 2 [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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