by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Aber Schalen sind, drin der Najaden
Language: German (Deutsch)
Aber Schalen sind, drin der Najaden Spiegelbilder, die sie nicht mehr baden, wie ertrunken liegen, sehr verzerrt; die Alleen sind durch Balustraden in der Ferne wie versperrt. Immer geht ein feuchter Blätterfall durch die Luft hinunter wie auf Stufen, jeder Vogelruf ist wie verrufen, wie vergiftet jede Nachtigall. Selbst der Frühling ist da nicht mehr gebend, diese Büsche glauben nicht an ihn; ungern duftet trübe, überlebend abgestandener Jasmin alt und mit Zerfallendem vermischt. Mit dir weiter rückt ein Bündel Mücken, so als würde hinter deinem Rücken alles gleich vernichtet und verwischt.
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Der Neuen Gedichte Anderer Teil, Leipzig : Insel-Verlag, 1919
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Der neuen Gedichte anderer Teil, in Die Parke, no. 7 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Detlev Glanert (b. 1960), "Aber Schalen sind, drin der Najaden", 1982-83, published 1988 [ soprano and orchestra ], from Die Parke, no. 4, London, New York : Boosey & Hawkes London [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
This text was added to the website: 2023-11-07
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