Matrosenlied
Language: German (Deutsch)
Auf dem Meer bin ich geboren, auf dem Meere ward ich groß; zu dem Meer hab ich geschworen, es zur ew'gen Braut erkoren; sinket drum des Todes Los, auf dem Meer stirbt der Matros, auf dem Meer stirbt der Matros. Schwingt der Mai die Sonnenflügel, lacht ein heitrer Sonnentag, ziehen rebengrüne Hügel längs des Wassers Silberspiegel, sing ich bei dem Ruderschlag seinen hellen Furchen nach, seinen hellen Furchen nach. Stürmt, den Winter zu verkünden, durch die Nächte wilder Nord, rauscht die Flut aus tiefen Gründen, wenn die Sternlein bleich verschwinden, spring ich keck von Bord zu Bord, kühn zur Tat, wie treu im Wort, kühn zur Tat, wie treu im Wort. Kracht der Kiel dann auch zusammen, ich halt' aus in letzter Stund'; unter Masten, Schutt und Flammen bet' ich still zum Schicksal: Amen! Blick' hinunter in den Schlund, und fahr' mit dem Schiff zu Grund, und fahr' mit dem Schiff zu Grund. Unten schlaf' ich, doch nicht immer, denn der Himmel ist kein Spott; einst erweckt im Morgenschimmer auch der Herr die lecken Trümmer, und vom Stapel frank und flott läuft dahin ein neues Boot, läuft dahin ein neues Boot. Aus dem Meere ew'ger Rosen winkt des Leuchtturms gold'ner Strahl, und es landen die Matrosen als willkomm'ne Festgenossen, wo im heil'gen Heldensaal thront der große Admiral, thront der große Admiral!
Authorship:
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Philipp) Friedrich Silcher (1789 - 1860), "Matrosenlied", vocal quartet of men's voices a cappella [text verified 1 time]
Researcher for this page: Bertram Kottmann
This text was added to the website: 2011-03-06
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