by Adolf Ernst (1835 - 1907), as Adolf Stern
Hochflut
Language: German (Deutsch)
Ich steh am Strom um Mitternacht. Er drängt die Wogen, die vollen, Durch steinerne Pfeiler mit Macht, mit Macht, Und treibt ans Ufer die Schollen. Vom Bergland treibt die Hochflut her Mit mächtigem wildem Rauschen, Sie drängt hernieder, herab zum Meer. Ich muss dem Klange lauschen. Im Herzen braust mir Hochflut auch. Ich fühle die stolzen Wellen, Den mächtigen, eiszersprengenden Hauch, Das Drängen und Überschwellen. Ich hab dem vollen Klang gelauscht Und frag' mich froh gemutet Woher der Liebesstrom gerauscht, Wohin er treibt und flutet? Er kommt, er kommt, von dir daher Und will bei dir auch schliessen. O wunderbar, dass Quell und Meer In Eins zusammenfliessen!
Authorship:
- by Adolf Ernst (1835 - 1907), as Adolf Stern [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Felix (August Bernhard) Draeseke (1835 - 1913), "Hochflut", op. 2 (Lieder), Heft 1 (Märzblumen) no. 6 [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
This text was added to the website: 2007-06-19
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