by Adolf Ernst (1835 - 1907), as Adolf Stern
Wie aus dürstender Blüte
Language: German (Deutsch)
Wie aus dürstender Blüte dennoch dringt Ein süsser erquickender Duft, Aus verhallenden Saiten ein Ton sich schwingt Und voll durchzittert die Luft, So ringt sich aus Zweifeln ernst und kühl, Dir eigen geworden schon, Das alte volle warme Gefühl: Der heilige Herzenston. Doch sieh, der Duft verhaucht ins All, Die Blüte stirbt in Glut. Weit tragen die Winde den flüchtigen Schall, Die Saite verstummt und ruht. Doch Herzenstöne und Herzenswort, Sie treffen ein andres Herz, Sie dringen ein und sie hallen dort Wie mächtiges Glockenerz! Sie wecken Stunden heilig geweiht, Die bangende Sehnsucht, das Glück. Sie rufen die alte selige Zeit Der ersten Jugend zurück. Und heilige Gewissheit bricht Durch alter Zweifel Not, Und wie das Herz zum Herzen spricht: Mein bist du über den Tod!
Authorship:
- by Adolf Ernst (1835 - 1907), as Adolf Stern [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Felix (August Bernhard) Draeseke (1835 - 1913), "Wie aus dürstender Blüte", op. 76 (Drei Gesänge) no. 2, note: originally published as part of op. 2 Heft 3 (Heliotropen) [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
This text was added to the website: 2007-09-22
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