by Johann Gabriel Seidl (1804 - 1875)
Hab' oft mit dir gesprochen
Language: German (Deutsch)
Hab' oft mit dir gesprochen, Dir manchen Gruß geschickt, Und eben ohne Pochen In's Auge dir geblickt. Hab' oft mit deinem Schmucke Gedankenlos gespielt, Hab' oft bei deinem Drucke Nichts, als den Druck gefühlt. Nun seit du fortgegangen, Hat sich das Blatt gewandt. Mich zieht ein süß Verlangen Nach deiner lieben Hand. Zehn Lieder wollt' ich wagen Für einen Laut von dir: Ein Ring, von dir getragen, Ein Kleinod schien' er mir. Nun ist dein Blick mir theuer, Nun dünkt er erst mich Glut: Er war ein schleichend Feuer Das zündet spät, doch gut. Der Gruß bei deinem Scheiden Durchfuhr mich wie ein Strahl, Mit niegekannten Freuden, Mit niegekannter Qual. Wo bist du hingeflogen? Du hast mir's nicht bekannt. Wo bist du hingezogen? O nenne mir das Land! Das Land so wahr ich lebe, Das Land ist mir bewußt, Und wenn's kein and'res gäbe -- So wär' es meine Brust!
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View text with all available footnotesConfirmed with Joh. Gabr. Seidl's Gesammelte Schriften, herausgegeben von Hans Max, Erster Band, Wien: Wilhelm Braumüller, 1877, pages 154-155.
Authorship:
- by Johann Gabriel Seidl (1804 - 1875), "An die Scheidende", first published 1826 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Joseph Klein (1802 - 1862), "Der Scheidenden", published 1834 [ alto and piano ], from Sechs Gesaenge, no. 3 [sung text not yet checked]
- by Benedikt Randhartinger (1802 - 1893), "An die Scheidende" [ voice and piano ] [sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-08-02
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