by Anonymous / Unidentified Author
Doch bleiben sie und weichen nie
Language: German (Deutsch)
Ja, es hat sich wohl gewichen: Wo Cupido einmal wohnt, Weiß man, dass er niemand schont. Wann derselb' ist eingeschlichen, Muss man voll Gedanken sein, Und die lindern keine Pein. Drum verzeiht uns, kluge Stirne, Dass wir nicht von dannen ziehen. Wollten wir uns gleich bemühen, Lässt uns doch nicht das Gehirne, Denn dasselbe müssen wir Stets bedienen für und für. Wir Gedanken wichen gerne, Weil es euch ja so beschwert, Aber ihr seid ganz verkehrt, Nicht von einem schlechten Sterne, Sondern durch ein göttlich Kind Dessen gleichen man nicht find't! Tat's euch wohl, da ihr vor diesen Manchen Tag und manche Nacht, Nur mit Lust an sie gedacht, Als ihr wurdet hoch gepriesen? Ei so denkt auch ihrer noch, Ob euch gleich beschwert das Joch. So ein Joch von fremder Liebe, Das euch überall betrübt; Also lernet, weil ihr liebt, Wie man sich darinnen übe. Wer an Göttern sich verbrennt, Fühlt ein ander Element. Aber wahr ist's, wir beklagen, Dass wir euch bei Tag und Nacht So viel Unruh' schon gemacht. Was ihr aber müsst ertragen Durchs Verhängnis, das muß sein, Nur verzeiht uns uns're Pein.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Adam Krieger (1634 - 1666), "Doch bleiben sie und weichen nie" [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-07-18
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