by Wilhelm Hosäus (1827 - 1900)
Zugvögel
Language: German (Deutsch)
Ihr flüchtigen Gäste in fernem Land, wann kehret ihr wieder zum heimischen Strand? Wenn lenzliches Glühen die Täler erhellt und Duften und Blühen durchziehet die Welt, dann hebt ihr die Schwingen, es lässt euch nicht mehr, und jubelnd mit Singen zieht fern ihr daher; und ob durch die Weite am himmlischen Plan euch niemand geleite, ihr findet die Bahn. O Tage der Heimkehr, o selige Zeit, da Mühe und Sorge dem Herzen so weit - da träumend im Weste der blühende Baum zum traulichen Neste entbietet den Raum; da nachts bei der Sonne hell leuchtendem Gang die Seele vor Wonne zerschmilzt in Gesang und süßeste Liebe nach stürmischem Graus mit holdem Getriebe umfriedet das Haus. Unsterblicher Geist vom irdischen Land, wann kehrest du wieder zum heimischen Strand? Wenn Palmen sich lauben von himmlischer Art, beginnst du im Glauben zur Heimat die Fahrt. Dann drängt dein Gefieder sich mächtig hervor und hebet dich wieder vom Staube empor, und ob durch die Weite am himmlischen Plan dich niemand geleite, du findest die Bahn.
Authorship:
- by Wilhelm Hosäus (1827 - 1900) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901), "Zugvögel", op. 185 (Sieben Gesänge) no. 3 (1896) [ TTBB chorus ] [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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