by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Ich will ihn preisen. Wie vor einem...
Language: German (Deutsch)
Ich will ihn preisen. Wie vor einem Heere die Hörner gehen, will ich gehn und schrein. Mein Blut soll lauter rauschen denn die Meere, mein Wort soll süß sein, dass man sein begehre, und doch nicht irre machen wie der Wein. Und in den Frühlingsnächten, wenn nicht viele geblieben sind um meine Lagerstatt, dann will ich blühn in meinem Saitenspiele so leise wie die nördlichen Aprile, die spät und ängstlich sind um jedes Blatt. Denn meine Stimme wuchs nach zweien Seiten und ist ein Duften worden und ein Schrein: die eine will den Fernen vorbereiten, die andere muss meiner Einsamkeiten Gesicht und Seligkeit und Engel sein.
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Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Ich will ihn preisen", appears in Das Stundenbuch, in 3. Das Buch von der Armut und dem Tode, no. 11 [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Josef Schelb (1894 - 1977), "Ich will ihn preisen", from 3 Lieder nach Gedichten von Rainer Maria Rilke, no. 3 [sung text checked 1 time]
- by Carl Ueter (1900 - 1985), "Ich will ihn preisen. Wie vor einem Heere", op. 36, Heft 2 no. 4 (1934) [ alto, violin and piano ], from cantata Liebe zu Gott, no. 4, Tobias Broeker 2015 [sung text not yet checked]
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- Also set in English, a translation by Anita Barrows , copyright © and by Joanna Macy , copyright © ; composed by Brad Mehldau.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2008-03-06
Line count: 15
Word count: 106