by Heinrich Leuthold (1827 - 1879)
Meerfahrt
Language: German (Deutsch)
Fernhin leuchtet das Meer ... Lege das Ruder bei! O wie lieblich du bist! Reiner, vom Abendrot Goldgrundähnlich umstrahlt, heben des keuschen Leibs Knospende Formen sich ab. Nimm die Laute, o nimm! Heiliger Friede stimmt Unmutglättend, wie Öl, welches die Wogen stillt, Klar und groß mein Gemüt, wenn du des Saitenspiels Schlummernden Zauber beschwörst. Tief aufhorcht die Natur, wie der getragne Ton Meerflutartig sich hebt, bald wie die Ebbe sinkt, Nochmals schwillt und erstirbt, bis er wie Windeswehn Längs den Gestaden verhallt. Dämmernd neigt sich der Tag ... Schon im Limonenhain Sehnsuchtweckenden Lauts flötet die Nachtigall... Horch! Zum Wechselgesang fordert ihr schmachtend Lied Fordert zur Liebe uns auf. Lauter pocht dir das Herz... lauscht es der Nachtigall? Bebt dein eigner Gesang zitternd im Innern nach? Doch du lächelst und schweigst ... Über das goldne Meer Senke den Schleier, o Nacht!
Authorship:
- by Heinrich Leuthold (1827 - 1879), "Meerfahrt" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich Huber , "Meerfahrt", op. 91. [voice, men's chorus, and orchestra] [text not verified]
Researcher for this page: Harry Joelson
This text was added to the website: 2008-12-01
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Word count: 140