Vertraue
Language: German (Deutsch)
Es ist kein Jäger, er hat ein Schuß, Viel hundert Schrot auf einen Kuß: «Feins Lieb, dich ruhig stelle, Und willst du meinem Kuß nicht stehn, So küßt dich mein Geselle.» «Mein Kuß ist leicht, wiegt nur ein Lot, Du wirst nicht bleich, du wirst nicht rot, Du brauchst dich nicht zu schämen, Ich will den schwarzen Vogel dir Vom Haupt herunter nehmen.» «Feins Lieb sitz still im grünen Moos, Der Vogel fällt in deinen Schoos, Wohl von des Baumes Spitzen; In deinem Schoose stirbt sich gut, Feins Lieb bleib ruhig sitzen.» Sie wollt nicht trauen auf sein Wort, Brauns Mädelein wollt springen fort, Der Schuß schlug sie darnieder; Der schwarze Vogel von dem Baum Schwang weiter sein Gefieder. «Mein Kuß ist leicht, wiegt nur ein Lot, Du wirst nicht bleich, du wirst nicht rot, Brauchst dich nicht mehr zu schämen, In deinem Schoose stirbt sichs gut.» Er tät sichs Leben nehmen.
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , appears in Des Knaben Wunderhorn [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Theodor Streicher (1874 - 1940), "Vertraue", published 1903, from Dreissig Lieder aus Des Knaben Wunderhorn, no. 17 [sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 25
Word count: 152