by Anton Wildgans (1881 - 1932)
Es ist der Mond
Language: German (Deutsch)
Es ist der Mond, der aus den Fichten steigt Ins Glockenblumenblau der späten Lüfte, Nachtschwalbe geistert, kleine Grille geigt, Die Grummetmahd haucht kühle Grasesdüfte. Es ist der Mond, so rosig wie des Weins Ein Rankenblatt, von Herbstes Gold durchschienen, Wenn müd' und trunken des Lebendigseins Noch Falter taumeln und die letzten Bienen. Es ist der Mond, der in die Saiten greift Der schmächtigen, der zartgestimmten Birken, Daß mich ihr Flüstern wie ein Odem streift Und rätseldunkle Schauer mich umwirken. Es ist der Mond, der mich so weh erfüllt, Als müßte mir, dem knabenhaft Verlegnen, In Dämmerung gehüllt und doch enthüllt, Das Weib der ersten Träume heut' begegnen. Und ungewiß treibt es mich hügelwärts, Die Schläfe pocht, ins Auge drängen Tränen — Es ist ja nur der Mond, du altes Herz, Was soll noch immer dieses töricht Sehnen?
Confirmed with Anton Wildgans, antonwildgans.at
Authorship:
- by Anton Wildgans (1881 - 1932), "Es ist der Mond", written 1918/1922, appears in Gedichte um Pan, first published 1928 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Maria Bach (1896 - 1978), "Es ist der Mond", 1929/1931 [ tenor and orchestra ], from Drei Orchesterlieder, no. 3, Wiener Stadt- und Landesbibliothek  [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
This text was added to the website: 2023-10-29
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