by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Seit den wunderbaren Schöpfungstagen
Language: German (Deutsch)
Seit den wunderbaren Schöpfungstagen schläft der Gott: wir sind sein Schlaf, hingenommen, stumpf von ihm ertragen unter Sternen, die er übertraf. Unser Handeln stockt ihm in geballter schlafner Hand und kann nicht aus der Faust, und so haben seit dem Helden-Alter unsre dunklen Herzen ihn durchbraust. Manchmal rührt er sich von unsrer Qual, schmerzensähnlich zuckts durch seine Glieder, aber immer überwiegt ihn wieder seiner Welten heile Überzahl.
T. Medek sets stanza 1, 3
Confirmed with Rainer Maria Rilke, Gesammelte Werke, e-artnow, 2014
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Seit den wunderbaren Schöpfungstagen", written 1914, appears in Das Inselschiff , first published 1936 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Tilo Medek (1940 - 2006), "Seit den wunderbaren Schöpfungstagen", 1980, copyright © 1982, stanza 1,3 [ chorus and double basses ], from cantata Gethsemane, no. 10, Unkel am Rhein : Medek [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
This text was added to the website: 2023-07-18
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