by Oskar Ludwig Bernhard Wolff (1799 - 1851)
In der stillen Tagesfrühe
Language: German (Deutsch)
In der stillen Tagesfrühe Wandl' ich gern am Bergeshang, Daß mir frisch das Herz erglühe: Quellenrauschen, Waldgesang! Denn die ganze Nacht Hab' ich trüb durchwacht, Mich gehärmt so schwer, so bang. Und ich trug am frühen Morgen, Wider Willen, mit mir hin Meine Schmerzen, meine Sorgen Und den tiefbetrübten Sinn. Habe dein gedacht Durch die lange Nacht, Wie ich ganz dein eigen bin. Tannenwipfel mir zu Füßen, Über mir des Himmels Blau: Quellenrauschen soll dich grüßen, Süße, auserwählte Frau! Die in Schönheit blüht, Die in Liebe glüht, Wie die Blum' im Morgenthau. Daß ich einstmals dich besessen, Reich an Gluth und heiß vor Schaam, Sage, kann ich das vergessen: Trübe Lust und süßen Gram? Wenn ich dein gedacht Durch die lange Nacht, Fühlt' ich, was der Tag mir nahm.
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Confirmed with Oskar Ludwig Bernhard Wolff, Ein hundert BIlder und Lieder, Jena: Friedrich Mauke, 1840. pages 25 - 26. Appears in Leid und Lust.
Authorship:
- by Oskar Ludwig Bernhard Wolff (1799 - 1851), "In der Frühe", appears in Einhundert Bilder und Lieder, in Leid und Lust [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Banck (1809 - 1889), "Erinnerung", op. 65 [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2021-05-09
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