Noch weiden die Heerden am Felsenhang
Language: German (Deutsch)
[Noch]1 weiden die Heerden am Felsenhang, Noch tönte wetteifernd der Vögel Gesang, Noch jauchzen die Schnitter sich zu; Doch bald naht der Abend in feuriger Pracht, Ihm folget die stille, die heilige Nacht, Und bringet das Leben zur Ruh: Zur Ruh, zur Ruh, Zur süßen, erquickenden Ruh. Es leuchten die Gletscher im Abendschein, Es hüllen die Thäler in Nebel sich ein, Es schließen die Blumen sich zu; Von Alpe zu Alp' tönt des Kuhreigens Klang, Es ziehen die Hirten mit fröhliche Sang Ins dämmernde Thal nun zur Ruh: Zur Ruh, zur Ruh, Zur süßen, erquickenden Ruh. Es steigen die Sterne am Himmel herauf, Und wandeln den alten urewigen Lauf, Und blinken liebkosend sich zu; Es tanzen die Elfen beim Mondenschein Auf grüner Matte den luftigen Rhein, Und gehen dann still auch zur Ruh: Zur Ruh, zur Ruh, Zur süßen, erquickenden Ruh.
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View original text (without footnotes)Confirmed with Eduard Siegel, Gedichte, Leipzig: Julius Hebenstreit, 1854, pages 12 - 13.
1 Banck: "Es"; further changes may exist not shown above.Authorship:
- by Eduard Siegel , "Abendruhe" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Banck (1809 - 1889), "Abendruh'", op. 45 [ voice, violoncello or horn, and piano ], Rudolstadt, G. Müller [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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