by Franz (Seraphicus) Grillparzer (1791 - 1872)
Abschied
Language: German (Deutsch)
Wie wird mir denn so weh und bang, Jetzt, da du scheiden mußt? Hab' dich gesehen Tage lang, Und still war meine Brust. Hab' dich gesehen Wochen lang, Und ruhig war mein Herz; Jetzt, da des Scheidens Zeichen klang, Woher jetzt dieser Schmerz? O Frau, zu der mein Abschied ruft, Voll stillem, frommem Sinn, So heiter, wie die heitre Luft, Gleichst auch der Luft darin, Daß ihren Segen man kaum spürt, Wenn Tag auf Tag entflieht, Doch schaudernd dessen inne wird, Sobald sie sich entzieht! O Frau! du warst fast Mutter mir -- Die meine schlummert tief -- Dein mahnend Wort kam wie von ihr, Dein Ruf war, wie sie rief.
Confirmed with Grillparzer's sämmtliche Werke, erster Band, published 1872. Stuttgart: J. G. Cotta'schen Buchhandlung, pages 37 - 38.
Authorship:
- by Franz (Seraphicus) Grillparzer (1791 - 1872), "Abschied", appears in Leben und Lieben [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Wilhelm Albert Rischbieter (1834 - 1910), "Abschied", op. 32 (Vier Duette für Sopran und Alt mit Pianoforte) no. 3, published 1876 [ vocal duet for soprano and alto with piano ], Dresden, Näumann [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2018-06-17
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