by Johann Friedrich Freiherr von Cronegk (1731 - 1758)
Der Morgen
Language: German (Deutsch)
Komm, heiter wie der Morgen, Der auf den Hügeln lacht! Der Liebe süße Sorgen Verlängerten die Nacht. Komm, Doris, sieh von ferne Die Morgenröthe glühn! Sieh, mit dem Heer der Sterne, Nacht, Gram und Kummer fliehn. Vom frischen Thau gekühlet, Erwartet uns das Thal; Was lebt, wird reg' und fühlet Der Liebe süße Qual. Laß uns der Stadt entfliehen, Die Freude winkt uns zu; Hier siehst du Rosen blühen, Unschuldigschön, wie du. Die Stunden sind verloren , Die wir der Lust nicht weihn ; Zum Glück sind wir geboren ! Drum laß uns glücklich seyn. Mein Lied und unsre Triebe Singt Echo leise nach, Und Liebe, lauter Liebe Rauscht jener Silberbach. Beklagst du nicht die Nelken, Die dort dein Aug' erblickt ? Sie sinken, sie verwelken Betrübt und ungepflückt. Was frommt das Glück des Lebens, Wenn man es nicht genießt? Die Jugend blüht vergebens, Betrübt und ungeküßt. Laß stolze Fürsten streiten , Und prächtig elend seyn! Für wahre Zärtlichkeiten Bleibt stets ihr Herz zu klein. Dem schönsten aller Triebe Will ich die Jugend weihn; Ich küsse, was ich liebe: Die ganze Welt ist mein!
Authorship:
- by Johann Friedrich Freiherr von Cronegk (1731 - 1758), "Der Morgen" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Friedrich Wilhelm Rust (1739 - 1796), "Der Morgen", published 1784 [voice and piano], from Oden und Lieder aus den besten deutschen Dichtern, Erste Sammlung, no. 18. [text not verified]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2010-12-02
Line count: 40
Word count: 184