Das Haus benedei' ich und preis' es laut, Das empfangen hat eine liebliche Braut; Zum Garten muß es erblühen. Aus dem Brautgemach tritt eine herrliche Sonn'; Wie Nachtigalln locket die Flöte, Die Tische wuchern wie Beete, Und es springet des Weines goldener Bronn. Die Frauen erglühen Zu Lilien und Rosen; Wie die Lüfte, die losen, Die durch Blumen ziehen, Rauschet das Küssen und Kosen.
Sechs Lieder für 1 hohe Stimme mit Pianoforte , opus 20
by Leopold Rosenfeld (1849 - 1909)
1. Brautgesang  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Brautgesang", appears in Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cançó de noces", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Bruiloftszang", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Ludwig Uhland, Wohlfeile Ausgabe, Dritte Auflage, Stuttgart und Tübingen, J. G. Cotta'scher Verlag, 1854, pages 21-22.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Das kranke Mädchen  [sung text not yet checked]
Es geht ein krankes Mädchen Hin durch die Sommernacht; Ihr Liebster ist gestorben, Das hat sie krank gemacht. Es scheinen Mond und Sterne Vom lichten Himmel her, Und wie sie aufwärts schauet, Da weint das Mädchen sehr. «Ach, könnt' ich [doch mich]1 schwingen In den lichten Himmel hinein! Da würd' ich wiederfinden Den Herzallerliebsten mein. Du schöner lichter Himmel, Erhör' mein heißes Flehn, Senk' dich herab zur Erde, Daß ich hinein kann gehn!« Und während sie's gesprochen Aus ihres Herzens Grund, Da war sie weiter gegangen, Auf einer Brücke sie stund. Und als sie schaute nieder In die stille Fluth hinein, Sieht sie den Himmel drinnen Und Mond- und Sternenschein. «Hab' Dank, du lieber Himmel! Du hast erhört mein Flehn, Und bist zur Erde kommen, Daß ich hinein kann gehn. «Es winkt der Mond so freundlich Und jeder lichte Stern, O Gott, und auch der Liebste Aus weiter, weiter Fern'! «Ich komme schon, ich komme! Du Erde, gute Nacht!« -- Da haben die stillen Fluthen Sie in den Himmel gebracht.
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Das kranke Mädchen", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1844
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View original text (without footnotes)1 Lachner: "doch mich"
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3. Das Kind im Walde  [sung text not yet checked]
Hier an der Bergeshalde Verstummet ganz der Wind; Die Zweige hängen nieder, Darunter sitzt das Kind. Sie sitzt in Thymiane, Sie sitzt in lauter Duft; Die blauen Fliegen summen Und blitzen durch die Luft. Es steht der Wald so schweigend, Sie schaut so klug darein; Um ihre braunen Locken Hinfließt der Sonnenschein. Der Kuckuck lacht von ferne, Es geht mir durch den Sinn: Sie hat die goldnen Augen Der Waldeskönigin.
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Im Walde"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
4. Altes Wiegenlied  [sung text not yet checked]
Schlaf, Herzenssöhnchen, mein Liebling bist du, schließe die blauen Guckäugelein zu. Alles ist ruhig, ist still wie im Grab, schlaf nur, ich wehre die Fliegen dir ab. Jetzt noch, mein Püppchen, ist goldene Zeit, später, ach später ist's nimmer wie heut'; stellen erst Sorgen ums Lager sich her, Herzchen, da schläft sich's so ruhig nicht mehr. Engel vom Himmel, so lieblich wie du, schweben um's Bettchen und lächeln dir zu. Später zwar steigen sie auch noch herab, aber sie trocknen nur Tränen dir ab. Schlaf, Herzenssöhnchen, und kommt gleich die Nacht, sitzt deine Mutter am Bettchen und wacht, sei es so spät auch und sei es so früh, Mutterlieb', Herzchen, entschlummert doch nie.
Authorship:
- by Franz Karl Hiemer (1768 - 1822)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
5. Von den Engeln  [sung text not yet checked]
Nun lass dir erzählen, mein liebes Kind, wie schön die guten Engel sind! sie sind so hell vom Angesicht als Erd' und Himmel im Frühlingslicht; sie haben Augen [gar blau]1 und klar und ewige Blumen im [goldenen]2 Haar, und ihre raschen Flügelein die sind von silbernem Mondenschein. Bei Tag und Nacht schweben die [Englein]3 in solcher Pracht. Nun lass dir erzählen, mein liebes Kind, wie die Englein fliegen leis und lind! so leis, als der schnee vom Himmel fällt, so leis, als der Mond zieht über die Welt, so leis, als der Keim aus der Erde sprießt, so leis, als der Duft durch die Lüfte fließt, so leis, als vom Baume weht [ein]4 Blatt, so leis, [wie]5 das Licht über Land und stadt, -- so leis und lind fliegen die Englein, mein liebes Kind! Nun lass dir erzählen, mein liebes Kind, wozu die guten Engel sind! Wo [ein Armer betet]6 in seiner Noth, da bringen sie [in das Haus ihm]7 Brot; wo [beim kranken Kinde die Mutter]8 wacht, da nehmen des Kindleins sie in Acht; und wo in Gefahren ein Guter schwebt, wo jemand weinet, jemand bebt, dahin geschwind [gehen]9 die Englein, mein liebes Kind! Und willst du mein Kind, die Englein sehn, das kann auf [der Erde wohl]10 nicht geschehn; doch wenn du [hier lebest]11 fromm und rein, wird stets ein Engel [um dich]12 sein, und wenn sich [dereinst]13 dein Auge bricht, du nicht mehr erwachst zum Tageslicht, dann wirst du ihn schaun: er winkt dir still, [dann folg' ihm wohin er dich führen will!]14 Im Himmelsschein wirst du dann selber ein Engel sein!
Authorship:
- by Rudolf Löwenstein (1819 - 1891), "Von den Engeln"
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View original text (without footnotes)1 Wallnöfer: "blau"
2 Wallnöfer: "goldigen"
3 Wallnöfer: "Engel"
4 Wallnöfer: "das"
5 Wallnöfer: "als"
6 Wallnöfer: "betet ein Armer"
7 Wallnöfer: "ihm ins Haus das"
8 Wallnöfer: "Mutter beim kranken Kinde"
9 Wallnöfer: "fliegen"
10 Wallnöfer: "Erden"
11 Wallnöfer: "lebest"
12 Wallnöfer: "bei dir"
13 Wallnöfer: "einst"
14 Wallnöfer: "du folgst ihm dann, wohin er will!"
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6. Küss' mich nicht vor den Leuten  [sung text not yet checked]
Ei hüt' Dich vor den Leuten! Ei hüt' Dich vor den Leuten! Benimm Dich schicklicher mit mir, Küß' mich nicht vor den Leuten. Es hätte mich nicht sehr gestört, Sobald es Niemand sah, noch hört, Und gern wär' Dir ein Kuß gewährt, Doch nur nicht vor den Leuten. -- Hüt' Dich nur vor den Leuten! Was auch mag sein, wenn wir allein, Nur niemals vor den Leuten! Bedenke nur den ew'gen Schwatz, An jedem Ort und jedem Platz, Um nichts als einen einz'gen Schmatz, Gegeben vor den Leuten. Hüt' Dich nur vor den Leuten! Hüt' Dich nur vor den Leuten! Ja hüt' Dich sein, niemals zu sein Im Munde vor den Leuten. Gewiß, ich bin mit Dir so gut, Wie jedes treue Mädchen thut; Doch sei mir immer auf der Hut, Mein Liebster vor den Leuten. Hüt' Dich nur vor den Leuten! Hüt' Dich nur vor den Leuten! Sonst küß' ich Dich mein Lebtag' nicht, Absonderlich vor Leuten. -- Du sprichst, ich hätt' ein hübsch Gesicht, Das mag wohl sein, mich kümmert's nicht; -- Allein bedenke Deine Pflicht, Und hüt' Dich vor den Leuten! Ja hüt' Dich vor den Leuten! Nur hüt' Dich vor den Leuten! Und treibe nicht mir in's Gesicht, Das Blut vor allen Leuten. Du sagst, gar lieblich sei mein Mund; Mein Schatz, Du treibst es gar zu bunt, Thust jeden Augenblick es kund, Du Böser, vor den Leuten. Ei hüt' Dich vor den Leuten! Ja, hüt' Dich vor den Leuten! Zur rechten Zeit bin ich bereit, Doch nimmer vor den Leuten. Doch liegt Dir gar zu viel daran, Daß mich Dein Mund stets küssen kann, Schaff' Dir vom Pfarr' Erlaubniß an, Heirath' mich vor den Leuten! Hüt' Dich nur vor den Leuten! Jetzt' hüt' Dich vor den Leuten; Doch bin ich Dein, ein Fleisch und Bein, Da küß' mich vor den Leuten! --
Authorship:
- by Oskar Ludwig Bernhard Wolff (1799 - 1851), "Küß mich nicht vor den Leuten"
Based on:
- a text in English from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
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