Über unsre Liebe hängt eine tiefe Trauerweide. Nacht und Schatten um uns beide. Unsre Stirnen sind gesenkt. Wortlos sitzen wir im Dunkeln. Einstmals rauschte hier ein Strom, einstmals sahn wir Sterne funkeln. Ist denn Alles tot und trübe? Horch: -- ein ferner Mund -- vom Dom: Glockenchöre... Nacht ... und Liebe...
Drei Lieder , opus 16
by Ján Móry (1892 - 1978)
1. Aufblick  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Aufblick"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , "Prospect from above", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Regard vers le haut", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , "Blikk oppover", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
2. An die Ersehnte  [sung text not yet checked]
Ich habe dich Gerte getauft, weil du so schlank bist und weil mich Gott mit dir züchtigen will, und weil eine Sehnsucht in deinem Gang ist wie in schmächtigen Pappeln im April. Ich kenne dich nicht - aber eines Tages wirst du im Sturm an meine Türe klopfen, und ich werde öffnen auf dies Klopfen, und meine zuchtlose Brust wird gleichen Schlages an Deine zuchtlosen Brüste klopfen. Denn ich kenne dich - deine Augen glänzen wie Knospen, und du willst blühen, blühen, blühen! und deine jungen Gedanken sprühen wie gepeitschte Sträucher an Sturzbächen; und du möchtest wie ich den Stürmen Gottes trotzen oder zerbrechen!
Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "An die Ersehnte"
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Confirmed with Richard Dehmel, Gesammelte Werke in drei Bänden, Band 1, S. Fischer Verlag, Berlin, 1920, page 19.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Wellentanzlied  [sung text not yet checked]
Ich warf eine Rose ins Meer, eine blühende Rose ins grüne Meer. Und weil die Sonne schien, [Sonne]1 schien, sprang das Licht hinterher, mit hundert zitternden Zehen hinterher. Als die erste Welle kam, wollte die Rose, meine Rose ertrinken. Als die zweite sie sanft auf ihre Schultern nahm, mußte das Licht, das Licht ihr zu Füßen sinken. Da faßte die dritte sie am Saum, und das Licht sprang hoch, zitternd hoch, wie zur Wehr; aber hundert tanzende Blütenblätter wiegten sich rot, rot, rot um mich her, und es tanzte mein Boot, und mein Schatten auf dem Schaum, und das grüne Meer, [das]2 Meer - -
Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Wellentanzlied", appears in Weib und Welt
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chanson de la danse des vagues", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Richard Dehmel, Gesammelte Werke in drei Bänden. Zweiter Band, S. Fischer Verlag, Berlin, 1913, pages 48-49.
1 Geutebrück: "die Sonne"2 omitted by Geutebrück.
Researcher for this page: Harry Joelson