Die Fenster sonnen, der Winter ist aus, der Frühling grüßet von Haus zu Haus, die lustigen Finken schlagen, die Knospen alle sind wieder wach, der Himmel äugelt aus blauem Dach, und schimmernde Hügel ragen. O seliger Frühling! O junges Grün! Ach Herze, könntest du grünen und blühn'n, in diesen sonnigen Tagen! Die Scheiben tauen, nun duftet der März, tu' auf das Fenster, tu' auf dein Herz, der Frühling will nimmer säumen; die Sehnsucht lispelt in leisem hauch, die Liebe nistet in jedem Strauch, und Hoffnung auf allen Bäumen. O seliges Hoffen! O junges Grün! Bald Herze, darfst du auch grünen und blühn, und selig in Liedern träumen! Nun Lenz im Herzen und Frühling im Tal, da grüßt auch Liebe vieltausendmal, und lüftet die freien Schwingen. Will Alles blühen, die Brust wird weit, als müsst' sie entzwei vor süßem Leid, vor schmerzlicher Wonne springen. O selige Liebe! O seliges Grün! Nun Herze, sollst du ja grünen und blühn'n, und hell im Jubel erklingen.
Drei Lieder für Sopran oder Tenor mit Pianoforte , opus 9
by Ludwig (Louis) Alexander Balthasar Schindelmeisser (1811 - 1864)
1. Frühlingslied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Georg Scheurlin (1802 - 1872)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
2. Name und Bild  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ich möcht ihren Namen schreiben In jed Vergißmeinnicht, Und tief die Feder tauchen Ins goldne Sternenlicht; Denn blau sind ihre Augen Und blau ist meine Treu, Blau wie der junge Himmel, Drin Lenz und Liebe neu. Ich möcht ihr Bildniß malen Auf lichten Himmelsgrund Mit Rosenglut die Wangen Mit Nelkenduft den Mund; Denn roth ist ihre Farbe Und roth ist meine Lieb, Die sie mit Rosendornen Mir tief in Herze schrieb. Ich möcht eine Becher leeren Voll dunklem Traubenblut Und Erd und Himmel stürzen Hinab in heißer Flut; -- Denn, ach, ihr schönes Auge, Ist treulos, wenn es grüßt, Und falsch die süße Lippe, Wie heiß sie immer küßt.
Authorship:
- by Georg Scheurlin (1802 - 1872), "Ich möcht ihren Namen schreiben"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Jedem das Seine  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Sprichst du zum Vogel: Komm in mein Haus, Wird er dir sagen: mich treibt's hinaus, Zu haben im Äther die tönende Brust, Zu singen die Lieder, die Lieder der Lust; Nein, nein, Ohne Freiheit für mich nur Pein! Sprichst du zur Blume: laß' ab vom Licht, Wird sie dir sagen: das kann ich nicht; Muß saugen die Strahlen bis tief in den Schoß, Sie färben mich lieblich, sie ziehen mich groß; Nein, nein, Ohne Sonne für mich nur Pein! Sprichst du zum Herzen: sei kalt wie Eis, Wird es dir sagen: um keinen Preis, Die Lieb' ist mein höchstes, mein heiligstes Gut, Treibt rascher das Blut und beflügelt den Muth: Nein, nein, Ohne Liebe für mich nur Pein!
Authorship:
- by Andreas Ludwig Joseph Heinrich Jeitteles, Dr. (1799 - 1878), as Justus Frey, "Jedem das Seine", appears in Lieder und Liedartiges, in Leben und Liebe
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Confirmed with Gesammelte Dichtungen von Justus Frey, "herausgegeben von seinem Sohne" -- ed. by the Author's son, Prag: J. G. Calve'sche K. u. K. Hof- und Universitäts-Buchhandlung, 1899, pages 53 - 54. Appears in Lieder und Liedartiges, in Leben und Liebe.
Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull