Willkommen, o silberner Mond, Schöner, stiller [Gefährt]1 der Nacht! Du entfliehst? Eile nicht, bleib, Gedankenfreund! Sehet, er bleibt, das Gewölk wallte nur hin. Des Mayes Erwachen ist nur Schöner noch wie die Sommernacht, Wenn ihm Thau, hell wie Licht, aus der Locke träuft, Und zu dem Hügel herauf röthlich er [kömt]2. Ihr Edleren, ach es [bewächst]3 Eure Maale schon ernstes Moos! O, wie [war glücklich]4 ich, als ich [noch]5 mit euch Sahe sich röthen den Tag, schimmern die Nacht.
6 Gesänge für Sopran oder Tenor mit Pianoforte , opus 54
by Johann Wenzeslaus Kalliwoda (1801 - 1866)
1. Ode  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Friedrich Gottlieb Klopstock (1724 - 1803), "Die frühen Gräber", written 1764
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De graven in de vroegte", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The early graves", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Les tombes anciennes", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Klopstocks Oden. Erster Band. Leipzig bey Georg Joachim Göschen. 1798, page 223; and with Oden von Klopstock. WIEN, gedruckt bey Joh. Thomas Edlen von Trattnern, k.k. Hofdruckern und Buchhändlern. 1784, pages 207-208.
1 Schubert: "Gefährte"2 Schubert: "kommt"
3 Hensel: "bekränzt"
4 Hensel: "glücklich war"
5 Hensel : "einst"
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2. Im Thale  [sung text checked 1 time]
Es rauschen die Wasser, es knarret die Säge, fern tönen des Hammers gewichtige Schläge; es dampfen die Höhen, da leuchtet der Strahl der sinkenden Sonne dem Wand'rer durchs Tal. O sag' mir, mein Herz, was bedeutet dein Pochen, dann wieder dein Stocken, als wärst du gebrochen? O Tränen, was tretet ihr wieder heraus? Wohl bleibt ihr nicht gern in dem brennenden Haus! Es rauschet das Wasser: Zu mir stürze nieder, ich kühle den Schmerz der ermattenden Glieder; Es knarret die Säge: Dir säg' ich ein Haus, da ruhst du zur froheren Wanderung aus. Da wandelt und singet durchs Wiesengefilde der lächelnden Müllerin Engelsgebilde. Sie singet ein Liedchen von silbernem Klang: Mein Herzallerliebster, wo weilst Du so lang'? Es dunkeln die Höhen, im Wand'rer wird's helle, versieget der Tränen verzehrende Quelle; es klappern die Räder: Herz, schlage frisch zu! Am liebenden Herzen, da findest du Ruh'!
Authorship:
- by August Schnezler (1809 - 1853)
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Lied  [sung text checked 1 time]
Wo bist du hin, Mein Hoffnungsstern? Ach, mir so fern, Bist mit süßem Prangen Andern aufgegangen! Erhebt euch, rauschende Abendwinde, Schlagt an die Brust, Weckt alle tötende Lust, Allen Todesschmerz, Daß das Herz, Getränkt von blut'gen Tränen, Brech' in trostlosem Sehnen. Was lispelt ihr so linde, So traulich, ihr dunklen Bäume? Was blickt ihr [goldne]1 Himmelssäume So freundlich hinab? Zeigt mir mein Grab! Das ist mein Hoffnungshafen, Werd' unten ruhig schlafen.
Authorship:
- by E. T. A. (Ernst Theodor Amadeus) Hoffmann (1776 - 1822), appears in Erzählungen, Märchen und Schriften, in Die Serapionsbrüder, in Meister Martin der Küfner und seine Gesellen, Zweiter Band, Vierter Abschnitt
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View original text (without footnotes)1 Kalliwoda: "gold'nen"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Andrew Schneider [Guest Editor]
4. Soldatenliebe  [sung text checked 1 time]
Steh ich in finstrer Mitternacht So einsam auf der stillen Wacht, So denk ich an mein fernes Lieb, Ob mir auch treu und hold verblieb Als ich zur Fahne fort gemüßt, Hat sie so herzlich mich geküßt, Mit Bändern meinen Hut geschmückt Und weinend mich ans Herz gedrückt. Sie liebt mich noch, sie ist mir gut, Drum bin ich froh und wohlgemut. Mein Herz schlägt warm in kalter Nacht, Wenn es ans treue Lieb gedacht. Jetzt bei der Lampe mildem Schein Gehst du wohl in dein Kämmerlein, Und schickst dein Dankgebet zum Herrn Auch für den Liebsten in der Fern. Doch wenn du traurig bist und weinst, mich von Gefahr umrungen meinst, Sei ruhig, bin in Gottes Hut, Er liebt ein treu Soldatenblut. Die Glocke schlägt, bald naht die Rund' und löst mich ab zu dieser Stund'. Schlaf wohl im stillen Kämmerlein und denk' in deinen Träumen mein.
Authorship:
- by Wilhelm Hauff (1802 - 1827)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Lied eines Schweizerknaben  [sung text checked 1 time]
Mein Arm wird stark, und groß mein Mut; Gieb, Vater, mir ein Schwert! Verachte nicht mein junges Blut! Ich bin der Väter wert! Ich finde fürder keine Ruh Im weichen Knabenstand! Gern stürb' ich, Vater, stolz wie du, Den Tod fürs Vaterland! Schon früh in meiner Kindheit war Mein täglich Spiel der Krieg; Im Bette träumt' ich nur Gefahr, Und Wunden nur und Sieg. Mein Feldgeschrei erweckte mich Aus mancher Hermannsschlacht; Noch jüngst ein Schwerthieb, welchen ich Dem Feinde zugedacht. Da neulich teutscher Krieger Schar Auf dieser Straße zog, Und, wie ein Vogel, der Husar Das Haus vorüberflog: Da gaffte starr, und freute sich Der Knaben froher Schwarm; Ich aber, Vater, härmte mich, Und prüfte meinen Arm.
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It is based on
- a text in German (Deutsch) by Friedrich Leopold, Graf zu Stolberg-Stolberg (1750 - 1819), "Lied eines deutschen Knaben", written 1774
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Researcher for this page: Andrew Schneider [Guest Editor]6. Das Auge der Nacht  [sung text not yet checked]
Fromm und treu in stiller Nacht Über uns ein Auge wacht, Blickt aus dunklem Himmelsblau, Spiegelt sich im Abendthau; Weinet durch des Kirchhofs Flieder Auf die schwarzen Kreuze nieder. Lächelt freundlich, hold und klar, Auf ein zärtlich Liebespaar, Sieht die Leiden und die Lust In der tiefen Menschenbrust, Lauscht durch einen Silberschleier Eines armen Sängers Leier. Und auf wen es niederschaut, Wird es bald mit ihm vertraut, Gleich als früg’ es liebend an: „Hat dir Jemand weh gethan? Deinen Schmerz mußt du mir klagen Und ich helfe dir ihn tragen!“ Blitzt dann von der Alpen Schnee, Tauchet in die weite See, Strahlet dann mit frischem Glanz Gaukelnd auf der Wellen Tanz, Küßt durchs Fenster in das Stübchen Meines Mädchens Wangengrübchen. Auge, das dort droben wacht, Holder Freund in stiller Nacht, Der den Schlummer uns versüßt, Trauter Mond, sey mir gegrüßt, Allen Ruhenden hienieden Gold’ne Träume, gold’nen Frieden!
Authorship:
- by August Schnezler (1809 - 1853), "Das Auge der Nacht"
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Confirmed with Die Volkslieder der Deutschen. Eine vollständige Sammlung der vorzüglichen deutschen Volkslieder von der Mitte des fünfzehnten bis in die erste Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, herausgegeben und mit den nöthigen Bemerkungen und Hinweisungen versehen, wo die verschiedenen Lieder aufgefunden werden können, durch Friedrich Karl Freiherrn von Erlach, Fünfter Band, Mannheim, bei Heinrich Hoff. 1836, p. 420.
Researcher for this page: Bertram Kottmann