Mädel trug des Wegs daher Einen Korb voll Blüten, Knabe schlich sich hinterher, -- Mädel kann sich hüten! -- Denn der Knabe, der war keck, Stahl die schönsten Blüten weg. O du böser Knabe! Knabe läuft und bringt nach Haus Die gestohlnen Blüten; Doch mit Lachen war es aus, -- Knabe kann sich hüten! -- Denn ein Schelm das Mädel war, Stahl ihm seine Ruhe gar, O du böses Mädel! Drauf, als sie sich wieder sah'n, Wie sie beid' erglühten! Schleicht der Knabe sich heran, -- Mädel kann sich hüten! -- Und eh' sie es nur geglaubt, Hat er Kuß auf Kuß geraubt. O du böser Knabe! Mädel mußt' sich fügen drin, Denn mit Kuß und Blüten Ging auch Herz und Hand dahin, -- Konnt' sich nicht mehr hüten! -- Und so stahlen, auf mein Wort, Beid' am Ende selbst sich fort. [Liebe]1 machet Diebe!
Vier Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 6
by Adolf Gunkel (1866 - 1901)
1. Diebstahl  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Diebstahl", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1844
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Blodek: "Oh Liebe"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Blaue Augen
Language: German (Deutsch)
Deine Augen lass mich schauen . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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3. Rheinstein
Language: German (Deutsch)
Am Felseneck, dort hängt es keck . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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4. Vogelweisheit  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Die Grete half am ersten Mai Der Mutter Bohnen legen. Des Nachbars Hans kam auch herbei Und sprach von Wind und Regen. Die Mutter ließ die Arbelt stehn Und schlich sich nach der Tennen: Da Hub der Haushahn an zu krähn Und sprach zu seinen Hennen: »Ei, ei, die Alte läßt allein Mit einem Mann ihr Töchterlein; Ihr Weiberleut, ich merke, Es ist da was im Werke.« Bescheiden zogen sich zurück Der Hahn und seine Hühner. Der Hans in seinem Liebesglück Ward kühner, immer kühner. Am Ende schlang er seinem Schatz Den linken Arm ums Leibchen. Das sah vom Scheunendach der Spatz Und sprach zu seinem Weibchen: »Wenn das geschieht zur Maienzeit Und sie nicht Mord und Zeter schreit, So hats was zu bedeuten, Zumal bei jungen Leuten.« Die Grete trug an ihrer Hand Auf einmal einen Reifen. Nun mag der Spatz im ganzen Land Von ihrem Glücke pfeifen. Vom Kirschbaum sanken auf das Paar Viel weiße Blütenblätter, Und im Geäste saß ein Star, Der sprach zu seinem Vetter: »Es ist ein sehr bedenklich Ding, Wenn sich ein goldner Fingerring Begeben hat aufs Wandern Von einer Hand zur andern.«
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Vogelweisheit"
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Confirmed with Unartige Musenkinder, ed. by Richard Zoozmann, Leipzig, Hesse & Becker Verlag.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]