[War einst]1 ein König in Norge, Der hat einen tiefen Gram: Der sank ihm über die Augen, So oft der Abend kam. Am Tag pflag er des Rathes, Des Reiches und des Rechts Und waltete treu der Sorgen Des Friedens und Gefechts. Doch, wann in Abendwolken In's Meer die Sonne sank, -- Dann ward ihm trüb das Auge, Dann ward das Herz ihm krank Denn einst in Abendwolken War ihm das Weib entschwebt, Schwanflügelig, mit Rauschen, Das kurz bei ihm gelebt. «Fahr wohl!» rief sie hernieder, «Die Heimat zieht mich an! Uns Himmlische zu halten Vermag kein Erden-Mann.» Es trug seither der König, Der arme, tiefen Gram, Der zog ihm über die Angen, So oft der Abend kam.
Sechs Gesänge (Balladen und Lieder) für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 68
by (Friedrich) Oskar Wermann (1840 - 1906)
1. Der König in Norge  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Felix Ludwig Julius Dahn (1834 - 1912), "Der König in Norge"
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View original text (without footnotes)1 Zenger: "Es war"; further changes may exist not noted.
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2. Die drei Schwestern  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Im Schloß zu Montfort bangen Schwestern drei, Ob König Richard noch im Leben sei. Oft sprach er zu : -- gleich schön die Fräulein waren In schwarzen, braunen und in goldnen Haren. Man wußte nicht, für welche schlug sein Herz: "Er weiß es selbst nicht!" neckte Blondel's Scherz. Doch jede liebet ihn, den Wundervollen: Er nahm das Kreuz: -- seither ist er verschollen. Die Schwestern harr'n. -- Da tritt nach Tag und Jahr In ihre Kemenat ein Pilgerpar: Der lange Bart, der Muschelhut beweisen, Der Jordanstab der Pilger fromme Reisen. "Euch edlen Fräulein künden wir nun Leid: Gebunden liegt der Stolz der Christenheit: In Trifels Burg, in schweren Eisenspangen, Für's Leben liegt der Löwenherz gefangen!" Da strich die Erste, Gräfin Eleanor, Die stolzen schwarzen Braun gemach empor : "Ich schwankte lang, wen der Rivalen wählen : -- Nun werd' ich Frankreichs König mich vermählen." In Thränen sprach die Zweite, Gräfin Maud: "Und ist der edle Mann lebendig todt, Will ich mein langes braunes Haar verschneiden Und bis ich sterbe mich als Nonne kleiden." Die jüngste Schwester aber sprach kein Wort: -- Stumm stand sie auf: zur Thür schritt sie sofort: Da sank sie fast: der Herzschlag blieb ihr stocken : Gen Himmel schüttelt sie die gelben Locken. Der größre Pilger sprach: "Wo wollt ihr hin?" "Zu ihm! Zu ihm!" -- "Wie, was kömmt euch zu Sinn?" "Ich lieb' ihn und ich will so lange flehen, Bis Eines von zwei Dingen ist geschehen: Die Freiheit ihm: -- wenn nicht --: mir selbst der Tod!" Da küßt der Pilger ihr die Lippen roth : "Gut war dein Rath, Freund Blondel, kluger Sänger! Du herrlich Kind, nein, zweifle mir nicht länger. Gefangen war ich -- doch nun bin ich frei, Auf daß ich ewig dir zu eigen sei. Dein Herz ist wie dein Har, von lautrem Golde, Ich liebe dich, du süß' Geschöpf, Isolde!"
Authorship:
- by Felix Ludwig Julius Dahn (1834 - 1912), "Die drei Schwestern", appears in Balladen und Lieder
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Vormals und jetzt
Language: German (Deutsch)
Laut, heult der Sturm . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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4. Morgendämmerung  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Gedenk ich noch der Frühlingsnächte Vor manchem, manchem Jahr, Wie wir zusammen im Garten standen Und unten über den Landen Alles so still noch war. Wie wir standen in Gedanken, Bis eine Morgenglocke erwacht' - Das alles ist lange vergangen; Aber die Glocken, die da klangen, Hör ich noch oft bei Nacht.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Morgendämmerung"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , "Dawn", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Crépuscule du matin", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
5. Reiselied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
So ruhig geh' ich meinen Pfad, So still ist mir zu Mut; Es dünkt mir jeder Weg gerad' Und jedes Wetter gut. Wohin mein Weg mich führen mag, Der Himmel ist mein Dach, Die Sonne kommt mit jedem Tag, Die Sterne halten Wach'. Und komm' ich spät und komm' ich früh Ans Ziel, das mir gestellt: Verlieren kann ich mich doch nie, O Gott, aus Deiner Welt!
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Reiselied", appears in Gedichte aus dem Nachlasse
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Confirmed with Gedichte aus dem Nachlasse des Freiherrn Joseph von Eichendorff, herausgegeben von Heinrich Meisner, Leipzig, C. F. Amelangs Verlag, 1888, p. 3.
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6. Es träumet ein jedes Herz
Language: German (Deutsch)
Es träumet ein jedes Herz . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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