Fliege Schifflein durch die Nacht, Schon erglänzt der Sterne Pracht, Luna schaut aus goldnem Haus In die stille Fluth hinaus. Fern [erblinkt]1 des Lichtchens Schein Aus der Liebsten Fensterlein. Fliege Schifflein durch die Nacht, Denn Valencia's Rose wacht. Längst schon ruhn die Vögelein, Sie bewacht der Sterne Schein, Luna [gränzt]2 mit bleichem Saum Schon den fernen Wellenschaum. Alles schläft, nur sie allein Harrt im stillen Kämmerlein. Fliege Schifflein durch die Nacht, Denn Valencia's Rose wacht. Selbst der Blümlein bunte Schaar Schloss die Äuglein hell und klar, Träumt von ew'ger Frühlingspracht, Wo die Sonne schöner lacht. Alles [ruht]3, nur Liebchen schaut Aus dem Fenster still und traut. Fliege Schifflein durch die Nacht, Denn Valencia's Rose wacht. Bald schliesst sie die Äuglein klar, Wie der Blümlein bunte Schaar, Träumt von Liebes Seeligkeit, Träumt von Liebesschmerz und Leid. Schon erlischt des Lichtes Schein In der Liebsten Fensterlein. Fliege Schifflein durch die Nacht, Bis Valencia's Ros' erwacht.
6 Lieder für Alt oder Bariton mit Pianoforte , opus 135
by Carl August Krebs (1804 - 1880)
1. Valencia's Rose  [sung text not yet checked]
Authorship:
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Rose of València", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
1 Schmezer: "erglänzt"
2 Schmezer: "grenzt"
3 Schmezer: "schläft"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Liebchens Trost  [sung text not yet checked]
Abschiedskuß und Scheideblick! Über die Berge zog er weit; Ach! mit Jockey schwand mein Glück, Sorge blieb mir nur und Leid. Gönnt ihm heitres Sonnenlicht, Raubt ihm, Wolken, keinen Stern; Schnee und Regen, netzt ihn nicht, Wilde Stürme, bleibet fern! Wenn des Tages goldnen Schein Dunkler Abend überschleicht, Schlaf' er sanft und ruhig ein, Und erwache froh und leicht! Denken wird er Nacht und Tag, Denken mein in Freud und Schmerz; Denn wie weit er streifen mag, Nur daheim ist Jockey's Herz!
Authorship:
- by Wilhelm Christoph Leonhard Gerhard (1780 - 1858), "Liebchens Trost"
Based on:
- a text in Scottish (Scots) by Robert Burns (1759 - 1796), "Jockey's taen the parting kiss"
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Confirmed with Robert Burns' Gedichte. Deutsch von W. Gerhard., Leipzig, Verlag von Joh. Ambr. Barth, 1840, page 197.
Note: in many older editions, the spelling of the capitalized word "über" becomes "Ueber", but this is often due to the printing process and not to rules of orthography, since the lower-case version is not "ueber", so we use "Über".
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Was ich auch wär'  [sung text not yet checked]
Was ich auch wär, du wärst mein Höchstes immer, Du wärst mein Stolz und meine höchste Zier, Wär' ich die Luft, du wärst mein Rosenschimmer, Wär' ich das Meer, du wärst die Perle mir: Wär' ich der Tag, du wärst die Strahlensonne, Wär' ich die Nacht, du wärst die Sternenkron', O du mein Alles, du meine Lebenssonne, Was du mir bist, singt keines Liedes Ton. Was du auch wärst, mein Eigen wärst du immer, Ob hoch die Sonne strahlend über mir, Ob Sternen kron', ob Perl', ob Rosenschimmer, Wärst du doch mein, ich wär die Liebe dir. Und wo du wärst ob tief im Meeresgrunde, Ob überm Ätherblau am Himmelszelt: Des Herzens Schlagen, vom Herzen gäb' es Kunde, Und deines nur ist meine ganze Welt.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author ( Sandt )
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Researcher for this page: Melanie Trumbull4. Viel Liebe
Ist wohl die Welt mit ihren Schätzen . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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5. Sehnsucht  [sung text not yet checked]
Wo die blauen Berge ragen, Dort hinüber möcht' ich ziehn, Und den Lüften möcht' ich sagen: "Tragt mich in die Ferne hin!" Wo die Rosenwolken schweben Über's Land im Abendschein, Dorten muß sich's besser leben, Schöner muß es drüben sein. Doch ein Lüftchen kommt gegangen, Und es ruft mir flüsternd zu: "Jemand trägt auch dort Verlangen Fortzuschweben, so wie du." "Jener [glaubt]1: an diesen Orten Könnt' er froh und glücklich sein. Du dagegen strebst nach dorten, Aber Beide trügt der Schein." "Glaube nicht, daß du das Treiben Deiner Sehnsucht jemals stillst, Magst du wandern, magst du bleiben, Magst du weilen, wo du willst."
Authorship:
- by Vincenz Zusner (1803 - 1874), "Sehnsucht"
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View original text (without footnotes)1 Preyer: "meint"
Researcher for this page: Johann Winkler
6. Dichtergruss  [sung text not yet checked]
O Land am Rhein, so wonniglich, Die Hand des Herrn behüte dich! So ruf' auch ich dir zu beim Scheiden Bewahr' dir Gott den frischen Muth, Das leicht bewegte Jünglingsblut; Viel gab dir die Natur an Freuden! Nie rühr' an dich des Franken Hand, Um in dein Herz, o deutsches Land, Den eig'nen Unbestand zu tragen. Ein deutscher Strom bist du, o Rhein, Deutsch ist dein Brod, deutsch ist dein Wein, Deutsch sei dein Schwert, kommt's einst zum Schlagen. Und Frauenminne, treu bewahrt, Und Männerfreundschaft, stark von Art, Als deutsche trägst du sie ja eigen. Ist deiner Sprache süßer Laut Nicht deutschen Dichtern anvertraut? Stolz darfst du deine Sänger zeigen! Drei sitzen dort an deinem Strand, Ich grüße sie mit Herz und Hand, Ein Spielmann auch in deutschen Gauen! Am Rolandseck den Knappen gut, Mich dünkt, er stamm' aus Volkers Blut. So wacker ist er anzuschauen; -- Und der aus tiefstem Bergesschacht Manch' goldnen Hort heraufgebracht, Der drin Jahrhunderte geschlafen; -- Und ihn, der mit siegreichem Klang Jüngst Tristan und Isolde sang, Wie sie in Lieb' und Leid sich trafen: Sie Alle grüß' ich nach der Reih'; Es ist noch jüngst durch diese drei Viel Liebes mir, dem Gast, geworden. So schlingt durch alles deutsche Land Um wackre Sänger sich ein Band, Vom Rhein bis zu der Donau Borden!
Authorship:
- by Joseph Christian Freiherr von Zedlitz (1796 - 1869), "Dichtergruss", appears in Gedichte, in Romanzen, Balladen, Lieder, in Die Kirchweih zu Unkel
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Confirmed with Joseph Christian Freiherr von Zedlitz, Gedichte, vierte vermehrte Auflage, Stuttgart und Tübingen: j. G. Cotta'sche Verlag, 1847, pages 81 - 82. Appears in Romanzen, Balladen, Lieder, in Die Kirchweih zu Unkel, no. 2.
Researcher for this page: Melanie Trumbull