Kaiserkron' und Päonien rot, Die müssen verzaubert sein, Denn Vater und Mutter sind lange tot, Was blühn sie hier so allein? Der Springbrunn plaudert noch immerfort Von der alten schönen Zeit, Eine Frau sitzt eingeschlafen dort, Ihre Locken bedecken ihr Kleid. Sie hat eine Laute in der Hand, Als ob sie im Schlafe spricht, Mir ist, als hätt' ich sie sonst gekannt - Still, geh vorbei und weck sie nicht! Und wenn es dunkelt das Tal entlang, Streift sie die Saiten sacht, Da gibt's einen wunderbaren Klang Durch den Garten die ganze Nacht.
Zwei Gesänge für Bariton und Orchester
by Alexander Zemlinsky (1871 - 1942)
1. Der alte Garten  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Der alte Garten", written 1837, appears in Gedichte, in 7. Romanzen, Leipzig, F. A. Brockhaus, first published 1839
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The old garden", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , ""Il vecchio giardino" da "Romanze"", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Joseph Freiherrn von Eichendorff's Werke. Erster Theil. Gedichte. Berlin. Verlegt von M. Simion. 1841, page 433; and with Joseph Freiherrn von Eichendorff's sämmtliche Werke. Zweite Auflage. Erster Band. Leipzig, Voigt & Günther. 1864, page 648-649.
First published in Eichendorff's novella Die Entführung, Urania für 1839.
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2. Erdeinsamkeit  [sung text checked 1 time]
O, wir sind einsam, grenzenlos einsam. Brüder, meine Brüder, habt ihr bedacht schon, wie einsam wir sind, wie einsam wir sind? Wir wollen da hin in ew'gen Bezirken, und ob wir auch tasten mit irdenen Geistesfingern, tasten an die Pforten des Alls: Unserer Weltennachbarn kein einziger hört uns . . . Sie kreisen, sie kreisen. Und ob wir auch träumen, daß durch der Himmel ein einziges Ahnen auf Strahlenbrücken beflügelt sich schwingt, von Stern zu Stern Bewußtsein trägt und brünstig wirbt, tiefer erwühlend, und der Botschaft Erhörung: Brüder! O meine Brüder! Es ist nur ein Traum, und keine der Leuchten, die unser Auge gebiert, erhört unserer Träume rauschenden Flügelschlag . . . Sie sind alle so blind, sie sind alle so taub, und der sie bewegt, der ungebo'ne Geist, gab ihnen das Leben. Doch Leben heißt Grenze . . . Aber der Tod ist der Meister, der da säet Staub und erntet Staub, und über uns alle, die Menschen gezeugt, hat sich der Cypresse Trauerlaub herabgebeugt. Und wir trauern, wir trauern, daß die Himmel sind taub, ob sie auch leuchten . . . Wir wollen uns lieben, meine Brüder, denn wir sind einsam . . . Wohl leuchten die Himmel, und ihr Leuchten berückt uns die Seele so ganz, sie heben hinaus uns über irdische Kleinheit, Den Engpaß des Lebens, doch wir sind sterblich, drum wollen wir heimkehren, meine Brüder, und wollen uns lieben mit geläuterten Sinnen . . . Denn wir sind einsam . . .
Authorship:
- by Hermann Conradi (1862 - 1890)
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