Schlummerst du schon? Horch ! Auf der Saite goldener Schwinge, send' ich mein trunkenes Nachtlied empor. Lausche Geliebte im goldenen Ringe, lauschen auch Sterne aus silbernem Flor. Horch' diese Beben der Saiten es ruft leis deinen Namen in der bebenden Luft. Träumst du von mir ? Wankende Nebel ziehn dort in die Runde, nächtige Geister sind's die dir zur Huth; Horch ! Wie sie lispeln mit leiserem Munde; Schlummre sanft, ruhe sanft wir sind dir gut ! Selig Elisa, wie selig bin ich, träumst du, ach ! Ahnst du im Traume nur mich. Denkst du an mich ? Horch das sind Töne in schwellender Laube, dies der Fontaine geschwätziger Laut. Hörst du das Girren der liebenden Thube, sieh wie die Nacht in dein Fensterlein schaut, und wie die Sterne viel feuriger glühn, weil sie zum süßesten Schlafe dir glühn. Schlummre denn wohl ! So mit der Klänge der Taube Girren, mit der Fontaine plätscherndem Schaum; galt' ich beim Sternlicht dies Saitenschwirren, singe dich, wiege dich leis in den Traum; nimm diesen Luftkuß und hör' es noch laut meine Elisa, du wonnige Braut.
Ernst und Scherz - drei Gesänge
by Heinrich August Marschner (1795 - 1861)
2. Serenade  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by (Borromäus Sebastian Georg) Karl Reginald Herloß (1804 - 1849), as Karl Herloßsohn
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , "Serenade", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
3. Komische Arie aus der Oper „Der Kyffhäuser‑Berg“  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Ja, nach dem verfluchten Berge keuchend rollte ich mein Fass über Wurzeln und Steine, schund mir die Hände, stieß mir die Beine, wurde in jeder Pfütze nass. Endlich stand ich vor den Trümmern, sah ein düst'res Lichtchen schimmern, ging d'rauf los und schrie: He, wer lohnt mir meine Müh? Wo sind die vollen Kufen? Als ich nun drei Mal gerufen: Holla, holla, holla! da klang es aus der Tiefe, als wenn ein Uhu riefe: Wer da? Wer da? Wer da? Flugs gab ich zu erkennen, Schenkwirt Jobst sei ich zu nennen, suche hier im Ritterkeller alten, echten Muskateller; habe zu der süßen Fracht auch ein leeres Fass gebracht. Hu, da saust es, hu, da braust es, und mit Toben und mit Grimme hör' ich eine Donnerstimme in des Berges Tiefe schrei'n: Knappen wahrt mein Kellerlein! Plötzlich hat es um mich her bald gerauscht und bald gepfiffen, bald gebrummet wie ein Bär, oben mich beim Schopf ergriffen, unten mich gezwickt, gekniffen, hier ein Stzoß in meinen Nacken, dort ein Schlag auf meinen Backen, wieder einer auf den Rücken, mich erdrosselt zum Ersticken, blau und grau der ganze Leib - o verdammter Zeitvertreib! Heulend bin ich fortgelaufen, lachend von dem Geisterhaufen convoyieret bis hieher - Freunde, ach, ich kann nicht mehr!
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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