by Gottfried August Bürger (1747 - 1794)
Der Winter hat mit kalter Hand
Language: German (Deutsch)
Der Winter hat mit kalter Hand Die Pappel abgelaubt, Und hat das grüne Maigewand Der armen Flur geraubt; Hat Blümchen, blau und rot und weiß, Begraben unter Schnee und Eis. Doch, liebe Blümchen, hoffet nicht Von mir ein Sterbelied. Ich weiß ein holdes Angesicht, Worauf ihr alle blüht. Blau ist des Augensternes Rund, Die Stirne weiß, und roth der Mund. Was kümmert mich die Nachtigall, Im aufgeblühten Hain? Mein Liebchen trillert hundertmal So süß und silberrein; Ihr Athem ist wie Frühlingsluft, Erfüllt mit Hyacinthenduft. Voll für den Mund, und würzereich, Und allerfrischend ist, Der purpurroten Erdbeer gleich, Der Kuß, den sie mir küßt. O Mai, was frag ich viel nach dir? Der Frühling lebt und webt in ihr.
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Confirmed with Bürger’s sämmtliche Werke, herausgegeben von August Wilhelm Bohtz, Göttingen: Verlag der Dieterichschen Buchhandlung, 1835, page 118.
Authorship:
- by Gottfried August Bürger (1747 - 1794), "Winterlied" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Friedrich Hegar (1841 - 1927), "Was kümmert mich die Nachtigall", op. 19 (Fünf Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung) no. 4, published 1890 [ voice, piano ], Leipzig, Hug; note: the sung text begins with stanza 3 [sung text not yet checked]
Set in a modified version by Moritz Peuschel, Johann Abraham Peter Schulz.
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