by Julius Wolff (1834 - 1910)
Die Schalmei
Language: German (Deutsch)
Ich weiß im Wald eine Weide stahn, Die hörte nie Wasser rauschen, Nie weinen ein Kind, nie krähen den Hahn, Da lohnt es der Mühe zu lauschen. Wenn schon ihr Saft in Stamm und Ast Aufsteigt und quillt zur Reife, Dann klopft man wacker und schält den Bast Vom Splinte zu einer Pfeife. Denn von der Weide zur rechten Zeit Ein Zweig geschnitten zur Flöte Ist eine köstliche Heimlichkeit Und gut für mancherlei Nöthe. So Einer bläst auf solchem Rohr Mit lautem, lustigem Schalle, Spitzt Mensch und Thier sogleich das Ohr Und folgt und geht in die Falle. Ich locke mit Listen auf meiner Schalmei Zu springenden, zappelnden Tänzen, Da kommen die mit den Zöpfen herbei Und die mit den langen Schwänzen. Sie müssen heraus, sie müssen hervor Aus ihrem Versteck und Gehäuse, Die Weiber, die Mädchen, die Kinder im Chor, Alle Ratten und alle Mäuse.
Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Die Schalmei", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Hans August Friedrich Zincke genannt Sommer (1837 - 1922), "Die Schalmei", op. 4 no. 11 (1882/83), published 1884 [ voice and piano ], from Hunold Singuf. Rattenfängerlieder nach Julius Wolff's Dichtungen, no. 11, Braunschweig, H. Litolff [sung text not yet checked]
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La xeremia", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "The shawm", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2010-02-25
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