by Gottfried Keller (1819 - 1890)
Aber auch den Föhrenwald
Language: German (Deutsch)
Aber auch den Föhrenwald Laß' ich mir nicht schelten, Wenn mein Jauchzen widerhallt In dem sonnerhellten! Heiter ist's und aufgeräumt Und das Weh'n der Föhren, Wenn die Luft in ihnen träumt, Angenehm zu hören! Schlanken Riesenkindern gleich Steh'n sie da im Bunde, Jedes erbt ein kleines Reich Auf dem grünen Grunde. Aber oben eng verwebt, Eine Bürgerkrone Die Genossenschaft erhebt Stolz zum Sonnentrone. Schmach und Gram umfängt sie nie, Nimmer Lebensreue; Schnell und mutig wachsen sie In des Himmels Bläue. Wenn ein Stamm im Sturme bricht, Halten ihn die Brüder; Und er sinkt zur Erde nicht, Schwebend hängt er nieder. Lieg' ich so im Farrenkraut, Schwindet jede Grille, Und es wird das Herz mir laut In der Föhrenstille. Weihrauchwolken ein und aus Durch die Räume wallen – Bin ich in ein Gotteshaus Etwan eingefallen? Doch der Unsichtbare läßt Lächelnd es geschehen, Wenn mein wildes Kirchenfest Hier ich will begehen!
O. Schoeck sets stanzas 1-2, 7
About the headline (FAQ)
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), no title, appears in Buch der Natur, in Waldlieder, no. 2 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Othmar Schoeck (1886 - 1957), "Waldlied II", op. 55 no. 9 (1941-3), stanzas 1-2,7 [ mezzo-soprano or baritone and piano ], from Unter Sternen: Lieder und Gesänge nach Gedichten von Gottfried Keller, no. 9, Wien: Universal Edition [sung text checked 1 time]
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Caroline Diehl
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 36
Word count: 149