by Carl Bode
Unter ihrem Fenster
Language: German (Deutsch)
Da steh' ich bei nächtlicher Weile auf dunkelem Pfad so allein; ich seh' in die Fenster, die hellen, ich sehe der Lampe Schein. Auch sehe ich Schattengestalten bewegen sich hin und her: Du bist es im häuslichen Walten, du Kind, das ich lieb' so sehr. Nur Ahnungen, die mich entzücken, die Ahnungen sind so schön; o könnte hinauf ich mich schwingen und könnte durchs Fenster dich seh'n! Der Lampe Licht ich beneide, sein Leben gehöret ja dein! Durch deinen Hauch wird er sterben, du gabst dem Flämmchen das Sein! Ach Flämmchen, wie bist du so glücklich, du küssest mit hellem Schein den rosigen Mund und die Wangen, so zart und so lieblich und fein. O könnt' ich mein Leben vertauschen und das Flämmchen der Lampe sein, da könnt' in den Himmel ich schauen, in dein schönes Aug' hinein. Und in dem Auge, da spiegelt sich Herz und Seele so rein. Dann könnt' ich seh'n, ob der Seele, ob dem Herzen ich teuer kann sein.
Text Authorship:
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Henri Cramer (1809 - 1877), "Unter ihrem Fenster" [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2024-12-23
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