Ein Windstoß kommt heran gebraust, Von wannen? Von wannen? Horch, wie er durch die Wipfel saust, Der Tannen! Der Tannen! Ein schriller Laut [nur]1! -- still ist's wieder Und rieselnd fällt der Reif hernieder. Was war's, was war's mein liebes Thal? Heute zum allerersten Mal Will deinen Gründen Der Lenz sich künden, Bald sausen und brausen die Stürme mit Macht, Und der Frühling, der Frühling erwacht. Ein Lichtstrahl flammt am Himmel hell, Von wannen? Von wannen? Sieh', wie die Wipfel glüh'n zur Stell Der Tannen, der Tannen! Ein jäher Schein [nur]1! -- dunkel wieder Und [traurig]2 schaut der Himmel nieder. Was war's, was war's mein liebes Thal? Heute zum allerersten Mal Will deinen Gründen Der Lenz sich künden, Bald [leuchtet und flammet die Sonne]3 mit Macht, Und der Frühling, der Frühling erwacht. Der Schnee floh [auf]4 den Bergen schon Von dannen, von dannen, Tiefschwarz dem Winter [sprechen]5 Hohn Die Tannen, die Tannen. Noch wenig Zeit nur! -- Vogellieder Erschallen froh und freudig wieder. Glück auf, Glück auf, mein liebes Thal! Heute zum allerersten Mal Will deinen Gründen Der Lenz sich künden, Bald rauschen und schäumen die Bäche mit Macht, Und der Frühling, der Frühling erwacht.
Die Jahreszeiten , opus 26
by Cornelius Gurlitt (1820 - 1901)
Translations available for the entire opus: ENG
1. Frühlingsahnung  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Frühlingsahnung", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 1
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , "An inkling of spring", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser. 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 3-4.
1 Schläger: "nun"2 Schläger: "trübe"
3 Schläger: "sausen und brausen die Stürme"
4 Schläger: "von"
5 Schläger: "sprachen"
2.  [sung text not yet checked]
Nun fangen die Weiden zu blühen an, Jauchze, mein Herz! Schon zwitschert ein Vögelein dann und wann, Jauchze, mein Herz! Und ist's auch der holde Frühling noch nicht Mit dem schönen Grün und den Blüthen licht, Wer weiß, über Nacht Kommt er mit Macht, Und bald mit all seiner Lust und Pracht, Jauchze nur, jauchze, jauchze mein Herz! Weiß rauschen die Bächlein hinab in's Thal, Jauchze, mein Herz! Viel muthiger lacht schon der Sonne Strahl, Jauchze, mein Herz! Und liegt auch noch in den Furchen der Schnee, Und thäte der Reif dem Frühling noch weh, Wer weiß, über Nacht Kommt er mit Macht, Und bald mit all seiner Lust und Pracht, Jauchze, nur jauchze, jauchze mein Herz! Fürwahr, schon spürt' ich ein Lüftchen lau, Jauchze, mein Herz! Am Borde gar nicket ein Blümchen schlau, Jauchze, mein Herz! Und schwimmt auch noch auf den Seeen das Eis, Und wartet der Frühling noch kluger Weis, Wer weiß, über Nacht Kommt er mit Macht, Und bald mit all seiner Lust und Pracht, Jauchze nur, jauchze, jauchze mein Herz!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Nun fangen die Weiden zu blühen an!", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 12
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 14-15.
3.  [sung text not yet checked]
Der Schnee ist vergangen, der Winter ist weg. Hervor, ihr Blumen, hervor! Märzglöckchen und Veilchen im Dornengeheg, Masliebchen und Primeln am Wiesensteg, Hervor, ihr Blumen, hervor! Der Himmel lächelt hernieder so blau, Heraus, ihr Knospen, heraus! Die Lüfte wehen so lieblich und lau, Und drunten am Bache grünet die Au, Heraus, ihr Knospen, heraus! Der Frühling will kommen gar bald, gar bald, Heran, ihr Vögel, heran! Kommt, singet ihm, daß es schallt und hallt, Und bauet das Nest im luftigen Wald, Heran, ihr Vögel, heran! Auf! freue dich mit, du Menschenkind, Hinweg, ihr Sorgen, hinweg! Heraus aus dem Haus geschwind, geschwind, Und sing mit dem fröhlichen Merzenwind: Hinweg, ihr Sorgen, hinweg!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Frühlingsanfang", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 18
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 19-20.
4.  [sung text not yet checked]
Frischer, tauiger Sommermorgen, [O wie erquickend dein]1 Antlitz mir lacht! Tief [noch im]2 rauschendem Walde verborgen Sind schon die [Vögel]3 jubelnd erwacht. Fern aus dem Moose wie duften die Rosen, Wie an dem Waldrand die Blumen der Au! [Und mit den goldenen Halmen]4 wie kosen Neckisch die Lüfte, blitzet der Thau! [Ach, und wie]5 leuchtet das Grün aus dem Thale, [Glänzet der Fluß]6 aus felsiger Kluft! [Schimmern die]7 Höhen in rosigem Strahle, Hold [umschleiert von bläulicher Luft!]8 Und hoch oben in weißem Gewimmel Ziehen dahin vor dem lustigen Wind Eilig die letzten Schäfchen am Himmel, Bis sie im Blauen verschwunden sind. -- Labende Kühle, leuchtender Schimmer, Sink' und blink mir in's Herz herein, Und aus dem Liede, du Thaugeflimmer, Strahl' in blitzendem Wiederschein!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Sommermorgen", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 83
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Summer morning", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 73-74.
1 Hauptmann: "Wie dein erquickend"2 Hauptmann: "in dem"
3 Hauptmann: "Vöglein"
4 Hauptmann: "Schau, mit den goldenen Ähren"
5 Hauptmann: "O wie uns"
6 Hauptmann: "Blinket der Strom"
7 Hauptmann: "Schwindelnde"
8 Hauptmann: "umschleiert, schwebend in Duft!"
5.  [sung text not yet checked]
O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! Ist es dein Grün? Ist es dein heimlich Dunkel? Dein buntes Blühn? Das irre Sonngefunkel? Daß ich auf's neu stets freudetrunken In deinen Zauber steh' versunken. Wer mag es sagen? [Wer's]1 [je]2 erfragen? [Nur singen]3 muß ich immerzu: O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! Ist es dein Duft? Ist's deiner Büsche Wallen? Die kühle Luft, Sind's deine hohen Hallen? Daß es mich immer, immer wieder Zu dir, Geliebter, zieht hernieder. Wer mag es sagen, Wer's [je]2 erfragen? [Nur singen]3 muß ich immerzu: O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! Ist's dein Gesang? Ist's deiner Tannen Sausen? Dein Klagen bang? Der alten Eichen Brausen? Daß Heimweh [gleich]3 mich will erfassen, Muß ich, o Trauter, dich verlassen. Wer mag es sagen Wer's [je]2 erfragen? [Nur singen]3 mich ich immerzu: O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! Ist's Majestät? Ist's heimisch trautes Wesen, Was dich durchweht, Dich macht so auserlesen? Daß jauchzend dich des Sängers Lieder Lobpreisen immer, immer wieder! Wer mag es sagen, Wer's [je]2 erfragen? [Nur singen]3 muß ich immerzu: O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Waldlied", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 85
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874, mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 75-76.
1 Reinecke: "Wer"2 Rohde: "zu"
3 Rohde: "Nein, singen"
3 Rohde: "bald"