Jetzt weiß ich, warum es mir nirgend gefallt Als einzig allein in dem grünen Wald! - Juchheisa, juchhe, in dem grünen Wald! - Da treibt mich's, wie närrisch zu jauchzen und singen, Als sollt' mir die Kehl in dem Halse zerspringen. Die Leute, die sagen: Ich wär' ein Narr; Thu' nichts darnach fragen! Bin ein lustiger Vogel, - und das ist wahr. Und daß es die Wahrheit, das weiß ich genau, Denn gestern, da kam eine steinalte Frau, - Juchheisa, juchhe! krumm, runzlich und grau! - Die hat mir's gesagt: daß vor tausend von Jahren, Eh' noch meine Seel' in dies Antlitz gefahren, Im Walde leibhaftig Ein Vogel ich war, Und stürbe wahrhaftig Als ein lustiger Vogel, - und das ist wahr! Doch war da noch Eines, das wissen ich wollt', Da war meine Alte zum Kuckuck getrollt! - Juchheisa, juchhe, zum Kuckuck getrollt! - Drum frag' ich es euch nun, ihr seid ja so weise: Ob einst ich ein Spatz, oder Lerch', oder Meise? Doch meint ihr, ich wäre Ein' Nachtigall gar, Dank' schön für die Ehre! Bin ein lustiger Vogel, - und das ist wahr!
Sechs Lieder , opus 6
by Julius Tausch (1827 - 1895)
1. Jetzt weiß ich's  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Jetzt weiß ich's", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1844
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Researcher for this page: Harry Joelson2. Falsche Bläue  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Ich hab' in das blaue Meer geschaut, Ich hab' dem blauen Meer vertraut; Ein klarer Himmel lag darein Mit mildem Stern- und Mondenschein, Das hat mich arg betrogen! - Ich warf mich tief in das Meer hinein, Es war kein klarer Himmel drein, Nur wilde, falsche Wogen. - War Alles, Alles erlogen! Ich hab' in den blauen Himmel geschaut, Ich hab' dem blauen Himmel vertraut; Er war so hell, er war so rein, Eine strahlende Sonne brannte drein, Das hat mich arg betrogen! - Die Sonne, sie brannte heiß und schwer, Viel Wolken hat sie um mich her Und böse Wetter gezogen. - War Alles, Alles erlogen! Ich hab' in zwei blaue Augen geschaut, Ich hab' zwei blauen Augen vertraut; Sie schienen fromm, sie schienen rein, Ich schaute lang' und tief hinein, Das hat mich arg betrogen! Ihr heller Glanz ward arge Gluth, Ihr klarer Spiegel wilde Fluth, Die hat mich hinabgezogen. - War Alles, Alles erlogen!
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Falsche Bläue", appears in Lieder, in Stimmungen und Gestalten, first published 1844
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Researcher for this page: Harry Joelson3. Du wonnige Zeit
Language: German (Deutsch)
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